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Vergiftungs-Informations-Zentrale des Freiburger Uniklinikums warnt

July 2, 2002 by  

Sommerzeit – Festivalzeit, Feuerschlucker und Feuerspucker sorgen mit ihren spektakulären Darbietungen für Nervenkitzel beim Publikum. Wie groß die Gefahr wirklich ist, wissen die Zuschauer nicht. Zunehmend werden auch Feuerspuck-Workshops für Jugendliche angeboten. Die Vergiftungs-Informations-Zentrale (VIZ) am Zentrum für Kinderheilkunde und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Freiburg nimmt dies zum Anlass, vor den Risiken zu warnen und rät Eltern dringend davon ab, ihre Kinder an solchen Workshops teilnehmen zu lassen. Ernste gesundheitliche Schäden können die Folge sein.

Dabei ist nicht die Brandgefahr das Hauptproblem. Beim Feuerspucken wird eine brennbare Flüssigkeit in den Mund genommen und wieder ausgespuckt, wobei sie entzündet wird. Die Flüssigkeit besteht aus dünnflüssigen Petroleumderivaten, von denen auch bei korrekter Technik beim Feuerspucken oft geringe Mengen in die Lunge gelangen. Besonders gefährlich sind aber Unfälle, bei denen sich die Feuerspucker an der Flüssigkeit verschlucken und so die Brennflüssigkeit einatmen. Diese Flüssigkeiten breiten sich dann schnell über große Flächen der Schleimhäute aus, vergleichbar mit Öl auf einer Wasserfläche.

Der Gasaustausch wird behindert. Der “Ölfilm” ist für Sauerstoff kaum zu durchdringen, so dass akute Erstickungsgefahr droht. Diese Problematik tritt aber selten sehr ausgeprägt auf. Häufiger reizt die Brennflüssigkeit die Lungenbläschen und führt zu einer chemischen Entzündung. Sie kann Teile der Lunge zerstören und die Leistungsfähigkeit dauerhaft beeinträchtigen. Die geschädigte Lunge ist sehr anfällig für die Besiedlung durch Bakterien, so dass nach der chemischen Lungenentzündung oft schwere bakterielle Entzündungen auftreten. Allein in diesem Jahr mussten mehrere Patienten nach Unfällen beim Feuerspucken beatmet werden, so die VIZ.

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