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Unterdurchschnittliche Rendite von Chemieunternehmen

July 10, 2006 by  

    Die deutsche Chemieindustrie ist auch dieses Jahr mit ordentlichen Gewinnen gestartet. Im internationalen Vergleich hinkt Deutschland jedoch hinterher.  Dies fuehrte auch dazu, dass nicht besonders viele Jobs geschaffen wurden. Die chemische Industrie profitierte vom dynamischen Wachstum der Weltwirtschaft im ersten Halbjahr 2006. Sie konnte allerdings das hohe Wachstumstempo des Vorjahres nicht ganz halten. Immerhin lag die Produktion der Chemieunternehmen in Deutschland um 3,5 Prozent höher als im ersten Halbjahr 2005. „Auf der Grundlage einer bereits im Vorjahr um 7 Prozent gestiegenen Produktion halte ich das für ein durchaus erfreuliches Ergebnis“, sagte VCI-Präsident Werner Wenning heute vor der Presse in Frankfurt.



    Bei steigenden Erzeugerpreisen erwartet der Chemieverband für das Gesamtjahr eine Ausweitung der Produktion um 2,5 Prozent und ein Umsatzplus von 5,5 Prozent.


Der Gesamtumsatz der deutschen chemischen Industrie ist im ersten Halbjahr 2006 um 6 Prozent auf 81,2 Milliarden Euro gestiegen. Zu diesem Wachstum haben eine größere Produktion und höhere Erzeugerpreise beigetragen. Die Erzeugerpreise legten in den ersten sechs Monaten um durchschnittlich 3 Prozent zu. Der Chemieexport stieg um 12,5 Prozent auf 57,2 Milliarden Euro. Noch stärker nahmen die Importe zu: um 17,5 Prozent auf 40,1 Milliarden Euro. Damit haben die deutschen Chemieunternehmen im ersten Halbjahr gut 17 Milliarden Euro zum Exportüberschuss Deutschlands beigetragen. Die Branche beschäftigte durchschnittlich 433.600 Mitarbeiter. Das sind 1,5 Prozent weniger als im selben Zeitraum des Vorjahres.


Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Entwicklung mahnte der VCI-Präsident mehr Freiräume an. Er appellierte an die Bundesregierung, sowohl in der Energiepolitik als auch bei der grünen Gentechnik die Rahmenbedingungen zu verbessern. So führten die hohen Energiepreise in Deutschland zu erheblichen Wettbewerbsnachteilen auf den globalen Märkten. „Es ist ein verhängnisvoller Irrweg, wenn die Politik einseitig darauf abzielte, Energie ständig teurer zu machen“, warnte der VCI-Präsident. Deutschland brauche vielmehr eine umfassende, nachhaltige Energiestrategie, die wettbewerbsfähige Energiepreise ermögliche und Versorgungssicherheit schaffe.


International wettbewerbsfähig müsse die Branche auch in der Pflanzenbiotechnologie sein. Die Forschung auf diesem Gebiet sei in Deutschland zwar exzellent, aber eine kommerzielle Nutzung in Deutschland de facto nicht möglich. Wenning: „Mit dieser Technologie können wir grundlegende Beiträge zur Lösung einer ganzen Reihe von Problemen in unserem Land leisten.“ Er forderte deshalb, das geltende Gentechnik-Gesetz grundlegend zu überarbeiten.

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