Total spaltet seine Chemie-Sparte ab
October 7, 2004 by admin
In Frankreich ist der nach Rhodia der zweitgrößte Chemiekonzern des
Landes entstanden: Arkema. In dieser Tochtergesellschaft, die
juristisch bereits seit dem 1. Oktober besteht, faßt der Ölkonzern
Total ein Drittel seiner Chemieaktivitäten zusammen. Ziel ist es, die
Rentabilität von Arkema zu steigern, bevor die Tochter 2006 vermutlich
über ein Spin-Off an die Börse gebracht werden soll. Total-Chef
Thierry Desmarest hatte bereits im Februar eine umfassende
Reorganisation seiner Chemieaktivitäten angekündigt. Der viertgrößte
Ölkonzern der Welt ist gleichzeitig die europäische Nummer Drei in der
Chemie-Branche, nach BASF und Bayer.
Im ersten Halbjahr kamen alle Chemie-Bereiche von Total zusammen auf
einen operativen Gewinn von 400 Mio. Euro. Seit der Fusion mit Elf vor
vier Jahren hat sich der Konzern bereits von Unternehmensteilen aus
dem Unternehmensbereich im Wert von 1,5 Mrd. Euro getrennt. “Die
Gründung von Arkema ist eine wichtige Etappe in der Reorganisation des
Chemieaktivitäten von Total”, sagte Desmarest. Die neue Filiale umfaßt
die Geschäftsfelder Chlorchemie und PVC, Industriechemikalien und
Performancechemikalien wie Polyamid 11 und 12. Damit kommt Arkema auf
einen Umsatz von fünf Mrd. Euro.
Mit der Abspaltung wird sich Total endgültig von allen
Chemie-Aktivitäten der früheren Elf-Aquitaine, mit Ausnahme der
Petrochemie trennen. Die Einheit, die mit 7000 Mitarbeitern auf einen
Jahresumsatz von 6,7 Mrd. Euro kommt, bleibt unter dem Namen Total
Petrochemicals dem Mutterkonzern angegliedert. Genau wie die
Spezialchemie-Geschäfte Hutchinson (Kautschuk), Bostik (Klebstoff)
sowie Cray Valley und Sartomer (Harz), die zusammen einen Umsatz von
5,3 Mrd. Euro machen. Arkema wird die französische Nummer Zwei der
Branche nach dem stark angeschlagenen Spezialchemiekonzern Rhodia. Das
Ziel von Arkema-Chef Thierry Le Hénaff ist es, Rhodia zu überflügeln.
Er will bis 2010 auf einen Jahresumsatz von sechs Mrd. Euro kommen.
Dafür setzt er auf gezielte Akquisitionen, vor allem in den Bereichen
Industriechemikalien und Performancechemikalien. Eine Fusion schloß er
dagegen aus. “Wenn die Gesellschaft unabhängig sein und über eine
solide Bilanz verfügen wird, werden wir uns an der Konsolidierung der
Branche durch Akquisitionen beteiligen”, sagte Le Hénaff.
Mehr Infos www.welt.de
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