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PE-Wachse – ein schützender Teppich auf Zeit

July 31, 2003 by  

Wenn der rote Teppich ausgerollt wird, ist dies – heute wie früher – ein Zeichen von Respekt und Achtung. Doch der Teppich erfüllt auch eine rein praktische Funktion: Er schützt hochwertige Fußböden vor Nässe, vor Schmutz, vor sandigen Schuhsohlen und nicht zuletzt vor spitzen Absätzen. Teppiche allerdings sind teuer und ihrerseits gegen Abnutzung und Beschädigung keineswegs gefeit. Erst im 20. Jahrhundert erhielt der Teppich beim Schützen der Fußböden ernsthafte Konkurrenz: Hartwachs aus Polyethylen (PE).

Daraus hergestelltes Pflegemittel schützt Holzböden und Linoleum, hochwertige Steinfließen und PVC-Beläge gleichermaßen vor Schmutz und mechanischer Beanspruchung.

Zudem diente PE-Wachs nicht allein der Bodenpflege, sondern auch dem Schutz von Leder und von Möbeln.


Fast noch wichtiger aber wurde die durchsichtige Schutzschicht auf der Oberfläche des modernen Statussymbols: der glänzenden Karosserie des Automobils.

PE-Wachs: Ein Teppich auf Zeit, eine schützende Decke, unsichtbar und immer wieder neu aufgetragen, eine mobile Garage als Schutz und im Dienste des Werterhalts. Dazu preiswert und in großen Mengen herzustellen: Besonders darin zeichnet sich die aus den 30er Jahren stammende Erfindung der chemischen Industrie aus.

Die BASF, heute einer der Weltmarktführer für PE-Wachse (LuwaxÒ), blickt inzwischen auf über 75 Jahre „Wachs-Erfahrung“ zurück. Am Anfang standen dabei die Montanwachse. Bei der Produktion von Polyethylenwachsen profitiert das Unternehmen vom Hochdruckverbund am Standort Ludwigshafen. Bei einem Druck von bis zu ca. 3500 bar können homopolymere PE-Wachse ohne Schwermetallkatalysatoren synthetisiert werden. Ausgangsstoff ist reines Ethylen. Die PE-Wachsfabrik der BASF feiert dazu in 2003 ihr 50-jähriges Bestehen.

Die Struktur der homopolymeren Wachse und die daraus resultierenden physikalischen Eigenschaften entscheiden über ihre anwendungstechnische Eignung.

Eine „Gratwanderung“ nennt Dr. Stefan Weiss, EVD im Bereich Performance Chemicals der BASF, die Wachsherstellung. Gerade beim Einsatz in Pflegemitteln müssen die Wachse zwei scheinbar unvereinbare Anforderungen erfüllen: Härte und Flexibilität.

Die aufgebrachten Wachsschichten müssen hart genug sein, um hohen „mechanischen“ Belastungen standhalten zu können. Sie müssen aber flexibel sein, wären sie zu spröde, würden sie unter Belastung aufbrechen und könnten so ihre Schutzfunktion nicht mehr erfüllen. Die Hochdruck-Synthese ermöglicht eine genaue Steuerung der angestrebten Funktionalität.

Die BASF beherrscht diese Hochdrucktechnologie und diese ermöglicht sehr gezielt die Produkteigenschaften so zu verändern, wie sie vom Markt gewünscht werden.

Unterschiedlich geladene Wachse werden durch Copolymerisation erreicht. Copolymere setzen sich – im Gegensatz zu den aus identischen Molekülen bestehenden Homopolymeren – aus unterschiedlichen Molekülen zusammen, die zufällig an verschiedenen Stellen der Kette eingefügt werden. Darüber hinaus werden z.B. durch Oxidation spezielle PE-Wachse erzeugt, die besonders gut in Wasser emulgierbar sind, z.B. zum Einsatz in Bodenpflegemitteln. BASF Wachsemulsionen werden unter dem Markennamen PoligenÒ vermarktet.

Entsprechend vielfältig sind die Anwendungsbereiche: kommen bei den Pflegemitteln für Holz, Kunststoff und Leder die physikalischen Eigenschaften der Wachse zum Tragen, so nutzt man die chemischen Eigenschaften spezieller Wachse bei der Produktion von Druckfarben und Lacken sowie beim Einfärben von Kunststoffen. Mit ihrer Fähigkeit, Pigmente zu dispergieren, sorgen Wachse für hohe Farbstärke und gleichmäßige Farbverteilung in Kunststoffen. Bei Lacken und Farben werden Wachse in erster Linie zur Verbesserung der Kratzfestigkeit und zur Erzeugung einer gewissen Mattierung eingesetzt.

Die leuchtend bunten Farben moderner Kunststoffprodukte wären ohne die Wachse der BASF genauso wenig denkbar wie die vielgefragten Metallic-Lackierungen für die Auto-Karosserie.

Bei diesen hält das Wachs die eingebrachten Aluminium-Partikel quasi in der Schwebe, so dass sie sich während des Trocknungsprozesses gleichmäßig verteilen und ausrichten können. Die dispergierende Eigenschaft der PE-Wachse macht man sich auch beim Einfärben von Kunststoff-Geweben zunutze – manchmal sogar zur Herstellung von roten Teppichen, die heute ja auch aus Kunststoff-Fasern gewebt sind.

Die BASF ist das führende Chemieunternehmen der Welt. Ihren Kunden bietet sie ein leistungsfähiges Sortiment, das Chemikalien, Kunststoffe, Veredlungsprodukte, Pflanzenschutzmittel sowie Feinchemikalien umfasst und bis zum Erdöl und Erdgas reicht. Im Jahr 2002 hatte die BASF mit ihren über 89 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen Umsatz von rund 32 Milliarden Euro. Die Produktpalette der Veredlungschemikalien für Wasch- und Reinigungsmittel sowie Formulierer umfasst wasserlösliche Polymere für Waschmittel und technische Anwendungen, Additive für Waschmittel wie z.B. Farbübertragungsinhibitoren, nichtionische Tenside, Polyalkylenglykole, Emulgatoren, Schaumdämpfer, Komplexbildner, Polyethylenwachse, Montanwachse und Wachsemulsionen, Galvano- und Elektrochemikalien, Biozide, Dispergiermittel sowie Korrosionsinhibitoren. Bei diesen Produkten zählt die BASF weltweit zu den führenden Herstellern. BASF-Kunden haben wirtschaftliche Vorteile durch Innovationskraft und marktorientierte Forschungsaktivitäten, die effiziente und zugleich nachhaltige Problemlösungen bieten. Mit ihrer führenden Chemiekompetenz und ihren globalen Entwicklungs- und Vermarktungsaktivitäten verschafft sie den Anwendern ihrer Produkte strategische Vorsprünge in deren Märkten.
Internetadresse http://www.basf.de/detergents-formulators

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