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Patente: Raus aus der Schublade, rein in die Anwendung

September 26, 2002 by  

Ascenion GmbH vermittelt erste Lizenzierung eines GBF-Patents

Patentierte Erfindungen schlummern oft ungenutzt in der Schublade und kosten dann mehr als sie einbringen. Die Ascenion GmbH vermarktet seit Mai 2002 im Auftrag der Gesellschaft für Biotechnologische Forschung (GBF) solche Patente. Jetzt vermittelte sie den ersten Vertrag: Die Firma AIMS Scientific Products GmbH erwarb eine Exklusiv-Lizenz an einem GBF-Patent, das Grundlage für die Herstellung einer neuartigen modifizierten Zellulosemembran ist.

AIMS, gegründet von den GBF-Wissenschaftlern Dr. Norbert Zander und Dr. Ronald Frank, ist ein kleines Unternehmen, das von Anfang an schwarze Zahlen schrieb. Es stellt Membranen und beschichtete Oberflächen für Forschungszwecke her. Mit der jetzt erworbenen Lizenz soll das Angebot erweitert werden. Die Erfindung wird von AIMS für Deutschland und England einlizenziert.


Was produziert die AIMS Scientific Products GmbH?

Der Firmenname AIMS ist die Abkürzung für das englische Advanced & Innovative Modified Surfaces. Die 1998 von den GBF-Wissenschaftlern gegründete GmbH entwickelt für Forschungslabore synthetische Oberflächen, die chemisch so behandelt werden, dass biologische Moleküle an ihnen binden. Je nach Kundenwunsch werden bestimmte molekulare Halter aufgebracht. Die Technologie dient dazu, unzählige verschiedene Moleküle, so genannte Bibliotheken, auf der Oberfläche zu verankern. Im Anschluss daran kann deren Bindungs- und Reaktionsfähigkeit mit anderen unbekannten Stoffen getestet werden. Bei frühen Tests von Kandidaten, die als Wirkstoffe in neuen Medikamenten in Frage kommen, ist dies von essenzieller Bedeutung.

Was ist der Auftrag der Ascenion GmbH?

Vier Helmholtz-Zentren (GBF, MDC, GSF und DKFZ) haben eine Life-Science-Stiftung gegründet. Die Ascenion GmbH ist eine 100%ige Tochter der Stiftung. Der Hauptsitz ist in München, Außenstellen gibt es in Braunschweig und Berlin. Ascenion begreift Forscher-Know-how als Schatz mit Wirtschaftspotenzial, das sich zum Nutzen der Zentren und der Erfinder vermarkten lässt. Die Gewinne fließen über die Stiftung an die Zentren zurück. Durch die Arbeit für mehrere Helmholtz-Zentren ist mit über 4000 Forschern und dem Gesamtbudget von 360 Mio. Euro erstmals eine kritische Masse erreicht, die es ermöglicht, den Profi-Service rund ums Patent und seine Vermarktung anzubieten. Ascenion kooperiert mit der Verwertungs-GmbH der Max-Planck-Gesellschaft, Garching Innovation und der Fraunhofer-Patentstelle.

Für die jetzt vermittelte Erfindung prüfte Ascenion die Patentsituation und ermittelte ihren Marktwert. Beide Partner profitieren vom Vertrag, der eine Einmalzahlung, Lizenzgebühren und eine prozentuale Beteiligung der GBF an verkauften Produkten beinhaltet.

Weitere Informationen finden Sie im WWW:

http://www.ascenion.de
http://www.aims-scientific-products.de

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