Neuausrichtung im Erlanger Chemie- und Bioingenieurwesen
August 16, 2004 by admin
Innovationen finden heute nicht mehr so sehr im eigenen Fachgebiet statt, sondern dort, wo zwei oder mehrere zusammenstoßen.” Prof. Dr. Wolfgang Arlt, seit April 2004 Inhaber des Lehrstuhls für Thermische Verfahrenstechnik der Universität Erlangen-Nürnberg, ist überzeugt, dass das Institut für Chemie- und Bioingenieurwesen (CBI) in Erlangen auf dem richtigen Weg ist. Der Generationenwechsel im Lehrkörper hat die Neuausrichtung des Instituts beschleunigt: von den insgesamt acht Lehrstühlen wurden drei allein in den Jahren 2003/2004 neu besetzt; die Nachbesetzung zweier weiterer Lehrstühle steht an, um den Wandel abzuschließen. Stammtischparolen, die das Personal im öffentlichen Dienst im Dauerschlaf sehen, gehen in Prof. Arlts Augen völlig an der Realität der deutschen Hochschulen vorbei. Das CBI jedenfalls ist ganz im Gegenteil darauf vorbereitet, die Herausforderungen der kommenden zwanzig Jahre anzunehmen.
Als Ausbildungsstätte für Ingenieure in Nordbayern achtet die Technische Fakultät darauf, stets den Anschluss an aktuelle Entwicklungen zu halten. Markant für Studierende ist der kontinuierliche Aufstieg einer regionalen Universität zu einer internationalen Universität mit hohem Niveau. Wer einen anspruchsvollen Zulassungstest besteht, kann im CBI ein Masterprogramm absolvieren, das weitgehend in englischer Sprache gelehrt wird. Ein Bachelor-Programm und ein PhD-Programm (eine Promotion mit weiteren Lehrinhalten) sind in Vorbereitung. Ein Elite-Studiengang “Advanced Materials and Processes” ist als Kooperation mit den Universitäten Bayreuth und Würzburg sowie der Neue Materialien Fürth GmbH bei der Staatsregierung beantragt, genauso wie ein internationales Doktorandenkolleg “Vom Moleküldesign zur Prozessinnovation”.
Alle Aktivitäten des CBI können unter dem Motto “Vom Molekül zum technischen Prozess oder zum Produkt” als Wertschöpfungskette zusammengefasst werden. Dies zeigt sich beispielsweise an einer Reihe von Firmenausgründungen. Die Professoren des CBI wollen das Prinzip von Wertschöpfungsketten weiterführen und haben daher FrancTech gegründet, eine Forschungsorganisation, die Wissen generiert, bündelt und vermarktet. Diese Organisation soll der Partner zur Lösung von größeren komplexen Problemstellungen für die Industrie und nationale Forschungseinrichtungen durch Bündelung der Expertise an nordbayrischen Universitäten sein. Sie verbindet die heimischen Vorzüge mit einer internationalen Ausrichtung. FrancTech wird sich quer zu den Erlanger Fakultäten ausbreiten und andere fränkische Universitäten einbinden.
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