LANXESS will einen Geschäftszweig mit Chemikalien abgeben
June 1, 2006 by admin
Der LANXESS-Vorstand mit dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats auf der diesjährigen Hauptversammlung der LANXESS AG in Düsseldorf (v.l.n.r.): Dr. Ulrich Koemm (Mitglied des Vorstands), Dr. Rolf Stomberg (Aufsichtsratsvorsitzender), Dr. Axel C. Heitmann (Vorsitzender des Vorstands), Matthias Zachert (Finanzvorstand) und Dr. Martin Wienkenhöver (Mitglied des Vorstands).
Der Chemiekonzern LANXESS will sich von seinem Geschäft mit Chemikalien für die Textilverarbeitung trennen. „Aufgrund der jüngsten globalen Marktentwicklungen besteht hier weiterer Handlungsbedarf für dieses Geschäft“, sagte der LANXESS-Vorstandsvorsitzende Dr. Axel C. Heitmann am Mittwoch auf der Hauptversammlung des Unternehmens in Düsseldorf. „Der Vorstand hat sich deshalb jetzt entschieden, die Business Unit Textile Processing Chemicals abzugeben. Wir sind zuversichtlich, diesen Prozess bis zum Jahresende abzuschließen.“
Heitmann hatte bereits Anfang April angekündigt, dass strategische Optionen für das Geschäft geprüft werden, um seine Zukunft langfristig zu sichern. In den beiden vergangenen Jahren waren mit Erfolg Restrukturierungsmaßnahmen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit umgesetzt worden. Gesucht wird jetzt ein Investor, der sich am aktuellen Konsolidierungsprozess im Bereich der Textilverarbeitungschemikalien beteiligen und dabei auf der erreichten guten Marktposition der Business Unit als Plattform aufbauen will. Die Business Unit Textile Processing Chemicals beschäftigt rund 380 Mitarbeiter. Sie gehört zum Segment Performance Chemicals, das im vergangenen Jahr einen Umsatz von 1,98 Milliarden Euro erzielte.
Neben diesem Beschluss zur Portfolio-Anpassung erläuterte Heitmann den Aktionären auf der Hauptversammlung auch die bisher erzielten Erfolge bei der Umsetzung der Konzernstrategie. So habe die Performance im operativen Bereich sowie bei anderen entscheidenden Dimensionen verbessert werden können. Das Unternehmen sei jetzt deutlich besser aufgestellt als zu Beginn des vergangenen Jahres. Auch die am 18, Mai veröffentlichten Zahlen für das 1. Quartal 2006 „zeigen ganz klar: Wir sind auf Kurs, unsere Performance weiterhin konsequent zu steigern.“
Der LANXESS-Vorstandsvorsitzende zeigte sich zuversichtlich, dass auch in diesem Jahr alle wichtigen Ergebnisziele realisiert werden. Wie bekannt, wird bei einem moderat steigenden Umsatz ein EBITDA vor Sondereinflüssen von 640 bis 680 Millionen Euro erwartet. Damit werde es im oberen Bereich der 2004 angekündigten Margen-Spanne von 9 bis 10 Prozent auf Basis des Umsatzes von 2004 liegen. Und das Ziel in diesem Jahr sei auch ein positives Konzernergebnis. „Damit bestünde die Möglichkeit, Sie als Aktionäre neben den Kurssteigerungen unserer Aktie auch zusätzlich durch die Ausschüttung einer Dividende am Erfolg des Unternehmens zu beteiligen“, sagte Heitmann. Natürlich müssten dafür die entsprechenden Bedingungen gegeben sein.
Er verwies darauf, dass die Bedeutung und der Wert des Unternehmens weiter gesteigert werden müssen. Und LANXESS müsse mit zusätzlicher Dynamik und dem Erschließen neuer Potenziale die bestehende Ergebnislücke zum Wettbewerb weiter verkleinern. Es werde künftig also auch darum gehen, Partner oder Geschäfte zu finden, die es LANXESS ermöglichen, in den bereits heute starken Kompetenzbereichen zusätzliche Werte zu schaffen.
Unterstützt werde der Entschluss, künftig auch auf strategisches Wachstum zu setzen, durch weltweite Markttrends, sagte Heitmann mit Hinweis auf die Konsolidierung der Chemieindustrie. „Wir wollen – vor allem: Wir dürfen – auf Dauer kein Zaungast dieser Entwicklung bleiben. Im Gegenteil: Wir wollen diese Entwicklung selbst mitgestalten. Und wir werden diese in dem für uns angemessenen Tempo vorantreiben“, betonte Heitmann.
LANXESS habe seit dem Start in die Selbstständigkeit eine Menge erreicht und ein eigenes, solides Fundament errichtet, auf dem jetzt weiter aufgebaut werde. Trotz aller bisherigen Erfolge dürfe beim Tempo allerdings nicht nachgelassen werden, denn das Haus sei noch lange nicht fertig. „Wir werden weiterhin unsere Konzernstrategie konsequent umsetzen und unsere Pläne wie angekündigt realisieren“, versicherte der Konzern-Chef den Aktionären.
Er bekannte sich in seinen Ausführungen ganz klar zum Chemiestandort Deutschland. LANXESS sei auch ein Beitrag zum Erhalt und Ausbau dieses Standortes. „Die Chemie war und ist nach dem Automobilbau, der Elektrotechnik und dem Maschinenbau die vierte Säule unserer nationalen Wirtschaft. Und das muss auch in Zukunft so bleiben.“ Es dürfe deshalb nicht passieren, dass die Chemie ausverkauft oder die chemische Produktion in Deutschland unrentabel werde. Die Branche selbst müsse neue Wege gehen, um zu verhindern, dass die Geschichte der deutschen Chemieindustrie in einer Sackgasse münde. „LANXESS ist ein solcher neuer Weg, und ich bin sicher: Er führt in die Zukunft“, sagte Heitmann.
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