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Kooperativ – im Bachelor steckt ein Lacklaborant

November 4, 2004 by  

Hochschule Niederrhein und Verband der deutschen Lackindustrie starten bundesweit einmalige Qualifizierungsoffensive

Aus Schwächen Stärken machen die Hochschule Niederrhein und der Verband der deutschen Lackindustrie mit einem in Deutschland einmaligen Modell: der kooperativen Ausbildung zum Lackingenieur in einem Bachelor-Studiengang. Er soll der Lackindustrie den dringend benötigten qualifizierten Nachwuchs sichern und für die Fachhochschule den Praxisbezug des Studiums erhalten. Wer nach vier Jahren als Lacklaborant und Lackingenieur mit Bachelor-Abschluss ins Berufsleben tritt, hat gegenüber “normaler” Ausbildung und Studium eineinhalb Jahre eingespart.


Nur noch drei gegenüber vier Jahre Studienzeit beim Diplom sind bei den Bachelor-Studiengängen vorgesehen. Sie sollen ab 2006 verbindlich eingeführt werden. “Wir verlieren nahezu ein Jahr praktischer Ausbildung im Betrieb, nämlich im Praxissemester und bei der Diplomarbeit”, bedauert Prof. Dr. Achim Eickmeier, der Dekan des Fachbereichs Chemie. Mit der Kooperativen Ausbildung wird aus der Not eine Tugend gemacht: die Studienanfänger schließen mit einem Betrieb einen Ausbildungsvertrag zum Lacklaboranten. Im ersten und zweiten Lehrjahr sind sie wöchentlich zwei Tage an der Hochschule und drei Tage im Betrieb. “Der Stundenplan ist gedrängter, weil die Studenten insgesamt weniger Tage an der Hochschule sind”, so Prof. Dr. Michael Groteklaes. Nach zweieinhalb Jahren ist die Ausbildung beendet und die Koop-Studenten konzentrieren sich in den letzten drei Semestern ganz auf das Studium der Lacktechnologie. Mit dem Grad “Bachelor of Engineering” verlassen sie nach vier Jahren die Hochschule.

“Wir brauchen genau diese Fachleute”, stellte ein Personalleiter bei einer Info-Veranstaltung im Fachbereich Chemie fest. Oder, wie es Hans Kessen als Berufsbildungsexperte des Lackverbandes formulierte: “Wir können die kreative Phase der Absolventen länger nutzen”. Die Kooperative Ausbildung ermögliche es den Unternehmen, den Führungskräfte-Nachwuchs gründlich kennen zu lernen und an das Unternehmen zu binden. Konkrete Angebote zur Teilnahme an der im Wintersemester 2005/2006 startenden Ausbildungsform liegen seitens der Unternehmen bereits vor. Wer das Studium zur berufsbegleitenden Qualifizierung nutzen möchte, kommt gleichfalls zum Ziel. Statt Ausbildung heißt es dann (Teilzeit-) Arbeit.

Nähere Informationen sind erhältlich auf der homepage des Fachbereichs Chemie der Hochschule Niederrhein unter http://www.hs-niederrhein.de/fb01/ und beim Verband der deutschen Lackindustrie e.V. Karlstr. 21, 60329 Frankfurt/M.

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