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Konjunktur: Chemie setzt auf Trendwende

June 6, 2002 by  

In der chemischen Industrie ist die Stimmung von Hoffnung geprägt. Nachdem im letzten Jahr die Produktion kontinuierlich sank, hat 2002 mit einer Trendwende begonnen: Wie der Verband der Chemischen Industrie (VCI) berichtet, wurden in den ersten drei Monaten saisonbereinigt rund 3 Prozent mehr chemische Erzeugnisse produziert als im Vorquartal. Im 12-Monatsvergleich lag die Produktion damit wieder auf dem Ausgangsniveau von 2001. Der Umsatz fiel allerdings wegen sinkender Erzeugerpreise und einer schwachen Nachfrage im In- und Ausland mit 33,2 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr rund 6 Prozent niedriger aus. Auch wenn die Chemiekonjunktur ihre Talsohle durchschritten haben dürfte, warnte der VCI vor überzogenen Erwartungen. Noch stehe der Aufschwung auf sehr wackligen Füßen.

Als Hoffnungsträger erwiesen sich im ersten Quartal 2002 Petrochemikalien und ihre Derivate. Die Sparte, die es im letzten Jahr besonders hart getroffen hat, konnte in der Produktion das Vorjahresniveau erstmals wieder übertreffen (+0,5 Prozent). Mit gut 37 Prozent stellt diese Sparte mit Abstand das größte Produktionssegment in der deut schen Chemie dar. Im Vergleich zum schwachen vierten Quartal 2001 konnten alle Bereiche der Grundstoffchemie einen Produktionszuwachs erzielen. Weiterhin wenig beeinflusst vom Konjunkturzyklus zeigte sich die Produktion von Pharmazeu tika, die das Vorjahresniveau um 5,5 Prozent übertraf.

Insgesamt war der Jahresbeginn noch von einer verhaltenen Nachfrage für chemische Produkte bestimmt: Rund 17,4 Milliarden Euro des Gesamtumsatzes erwirtschafteten die Unternehmen im Ausland. Im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 5 Prozent. Noch schwächer entwickelte sich das Geschäft im Inland mit 15,8 Milliarden Euro. Dies bedeutet einen Rückgang von 7 Prozent.

Im ersten Quartal 2002 waren in der Branche 461.200 Mitarbeiter beschäftigt. Die amtliche Statistik weist damit im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um knapp 7.000 Mitarbeiter oder 1,5 Prozent aus. Der Rationalisierungsdruck in den Firmen hat sich offenbar verstärkt: 2001 lag der Rückgang durchschnittlich bei nur 0,7 Prozent

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