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ImClone-Chef im Netz der Justiz

August 9, 2002 by  

Der frühere Chef der amerikanischen Biotechnologiefirma ImClone, Sam Waksal, ist von einem New Yorker Gericht wegen Insiderhandels, Bankbetrugs und Justizbehinderung angeklagt worden. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm mindestens 30 Jahre Gefängnis.


New York – Die Indizien, die die Ermittler zusammengetragen haben, sind erdrückend. Und sie lassen den Schluss zu, dass Waksal wenig Skrupel hatte, wenn es um seinen Vorteil und den seiner Verwandten und Freunde ging.

Wie die Wirtschaftsagentur “Bloomberg” berichtet, hat der Ex-ImClone-Chef am 26. Dezember von der Ablehnung des Zulassungsantrags für sein Krebsmedikament Erbitux durch die US-Arzneimittelbehörde FDA erfahren. Einen Tag später soll seine Tochter Aliza ImClone-Aktien im Wert von fast 2,5 Millionen Dollar verkauft haben. Waksal informierte angeblich auch seinen Vater, der für acht Millionen Dollar ImClone-Aktien verkauft haben soll.

Die Aktien des Unternehmens waren nach offiziellen Bekanntgabe der FDA-Ablehnung um 88 Prozent abgestürzt. Sie notierten am Mittwoch nur noch bei 6,68 Dollar. Das Zwölfmonatshoch lag bei 75,45 Dollar.

Der frühere Firmenchef wird außerdem beschuldigt, die Bank of America betrogen zu haben. Er soll ImClone-Wertpapiere, die er nicht mehr besaß, als Sicherheit für Kredite in Höhe von 44 Millionen Dollar zugesagt haben. Dabei soll Waksal auch Dokumente vorgelegt haben, in denen er die Unterschrift des ImClone-Justiziars gefälscht habe, berichtete die “New York Times” am Donnerstag. Die gleichen Wertpapiere soll Waksal auch für einen anderen Kredit der Refco Capital Markets als Sicherheit zugesichert haben. Sollten die Ermittler den Strafrichter von der Richtigkeit der Anschuldigungen überzeugen können, drohen ihm allein dafür 30 Jahre Gefängnis.

Der ImClone-Gründer war einen Tag nach seiner Festnahme gegen eine Kaution in Höhe von zehn Millionen Dollar am 12. Juni wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Seitdem verhandeln seine Anwälte mit der Staatsanwaltschaft über einen Vergleich. Grundsätzlich sind die Justizbehörden zu einer Einigung bereit, doch selbst die dürfte für Waksal schmerzhaft sein. Als Minimum fordern die Staatsanwälte eine Gefängnisstrafe von sieben bis zehn Jahren.

Quelle: www.spiegel.de

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