Forschungs- und Lizenzvertrag mit “BayernPatent”
September 3, 2003 by admin
Im Auftrag der Technischen Universität München verhandelte BayernPatent mit der Pieris Proteolab AG erfolgreich einen Forschungs- und Lizenzvertrag, der langfristig die gemeinsame Entwicklung von Lipocalinen und Anticalinen sichert.
Anticaline stellen eine neue Klasse von künstlichen Proteinen dar, die auf der Lipocalinarchitektur beruhen und eine Alternative zu Antikörpern bieten.
Dabei konzentriert sich PIERIS auf die Produktentwicklung, während Forscher der Technischen Universität die begleitende Grundlagenforschung leisten. Das Forscherteam wird angeführt von Prof. Dr. Skerra, Ordinarius für Biologische Chemie der TU München und Erfinder der Anticalin-Technologie, der zugleich auch Mitgründer von PIERIS ist.
“Diese Kollaboration wird die Anwendungsbreite der bereits bestehenden humanen Theracalin-Bibliothek mit über 10 Milliarden Anticalinen insbesondere für therapeutische Anwendungen erweitern”, kommentiert Dr. Steffen Schlehuber, CSO der PIERIS Proteolab AG.
Die TU München überträgt gemäß Lizenzvertrag zwei Patentanmeldungen auf PIERIS, von denen sich eine auf ein humanes Lipocalingerüst bezieht. Zukünftige Erfindungen im Rahmen des Forschungs- und Lizenzvertrags werden entweder exklusiv an PIERIS lizenziert oder in bestimmten Fällen auf PIERIS übertragen. Die TU München erhält neben Forschungsgeldern Meilensteinzahlungen und Lizenzgebühren.
Ein weiterer Meilenstein in seinen Aktivitäten ist dieser Lizenzvertrag im Bereich der Biotechnologie auch für BayernPatent. Bereits bei der Gründung des Projekts vor etwa drei Jahren erklärte Wissenschaftsminister Hans Zehetmair: “Heute wird an den deutschen Hochschulen eine große Zahl von Erfindungen nicht verwertet”. Dabei bergen die Hochschulen ein gewaltiges Potenzial an patentfähigen Erfindungen. “Weil an den Hochschulen jedoch wissenschaftliche Veröffentlichungen im Vordergrund stehen, ist vielen Mitarbeitern die Bedeutung von Patenten bisher nicht ausreichend bewusst”, so der Minister.
Als eine der größten Patentverwertungsagenturen in Deutschland hält BayernPatent mittlerweile über 100 Patentanmeldungen aus allen wichtigen Technologiebereichen im Portfolio. Einige dieser Patente wurden bereits erfolgreich an Firmen lizenziert. Bei 16 000 patentrelevanten Wissenschaftlern und einem F&E-Jahresbudget der Bayerischen Hochschulen von 1,5 Milliarden Euro wird in den nächsten Jahren ein großes Potenzial an neuen Erfindungen für die wirtschaftliche Verwertung prognostiziert.
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