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Entscheidung über Zukunft von Basell rückt näher

April 3, 2005 by  

Düsseldorf – Der Chemiekonzern BASF und der Mineralölkonzern Shell könnten sich bereits in den nächsten Tagen für einen Verkauf ihres Kunststoff-Gemeinschaftsunternehmens Basell entscheiden. Dies haben Unternehmenskreise der Nachrichtenagentur Reuters bestätigt. Es wäre eine der größten Chemie-Transaktionen der letzten Jahre. Basell dürfte nach früheren Angaben bei der Transaktion mit bis zu 4,4 Mrd. Euro bewertet werden. Nach Abzug von Schulden könnte der Verkauf BASF und Shell nach Einschätzung von Analysten jeweils eine Mrd. Euro einbringen.


Die iranische National Petrochemical Company (NPC) und eine Interessengemeinschaft indischer Investoren mit der Chemiefirma Haldia seien derzeit die wahrscheinlichsten Kaufkandidaten, hieß es in den Kreisen. “Ein Deal steht kurz bevor, und es gibt jetzt zwei Käufer im Rennen.” Die beiden lägen weit vor einem dritten Bieter, der europäischen Chemie-Firma Ineos Chlor. BASF und Shell wollten einen Verkauf nicht bestätigen.



Unsere Optionen sind weiterhin offen: Wir könnten uns einen Verkauf anschauen, aber auch einen Börsengang von Basell”, sagte ein BASF-Sprecher. Konzernchef Jürgen Hambrecht hatte hingegen vor einigen Tagen gesagt: “Wir sind in der Schlußrunde der Verhandlungen mit einigen strategischen Käufern und werden sehen, was letztendlich das Ergebnis sein wird.”

BASF und Shell hatten vergangenes Jahr angekündigt, sich von Basell zu trennen, und einen Verkauf oder einen Börsengang als Möglichkeiten dazu genannt. Beiden gehört Basell jeweils zur Hälfte. Das Geschäft von Basell gilt wegen der großen Abhängigkeit von den Rohstoffpreisen allerdings als zyklisch. Eine Übernahme würde aber für NPC strategisch sinnvoll sein, weil es so seine Wertschöpfungskette ausbauen könnte. Allerdings ist noch nicht klar, ob es zu politischen Verwicklungen kommen könnte.


NPC gehört dem iranischen Ölministerium, was wegen der angespannten Beziehungen zwischen den USA und dem Iran einen Verkauf unter Umständen erschwert, da Basell auch in den USA vertreten ist. Möglich erscheint nun, daß die US-Teile von Basell separat verkauft werden. Die indische Investorengruppe hingegen besteht aus einem Konsortium um den Investor Purnendu Chatterjee, verschiedenen Fonds und der indischen Chemiefirma Haldia

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