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Elektronen bearbeiten Materialien

August 28, 2004 by  

332. Wilhelm und Else Heraeus-Seminar “Processes driven by low-energy electron-molecule interactions” (1.-4. September 2004)

Was haben moderne Verfahren zur Strukturierung von Oberflächen mit der Entstehung von Krebserkrankungen gemeinsam? Beides kann durch verschiedene Arten von Strahlung ausgelöst werden. Seit einiger Zeit setzt sich dabei mehr und mehr die Erkenntnis durch, dass gar nicht die hohe Energie, wie sie beispielsweise von Röntgenstrahlung geliefert wird, entscheidend ist. Vielmehr werden unter dem Einfluss der Strahlung in großer Zahl Elektronen mit geringer Energie freigesetzt.



Diese lösen dann letztendlich die Reaktionen aus, die zur chemischen Veränderung von Materie führen, erwünscht bei technischen Verfahren zur Oberflächenmodifizierung, unerwünscht im Fall der Strahlenschäden. Die chemischen Veränderungen in Materie lassen sich mit modernen Untersuchungsmethoden sehr detailliert verfolgen. Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass bestimmte Reaktionen, zum Beispiel der Bruch chemischer Bindungen, eintreten, wenn die Elektronen eine ganz bestimmte Energie haben. Mit Hilfe des Rastertunnelmikroskops, einer atomar feinen Spitze, kann man inzwischen die durch Elektronen ausgelösten Reaktionen auch an einzelnen Molekülen untersuchen.

Mit modernen, extrem schnellen Lasermethoden lassen sich die Vorgänge in Echtzeit verfolgen. Die aus solchen Experimenten gewonnenen Erkenntnisse tragen dazu bei, neue Methoden zur kontrollierten Veränderung der Oberflächen von Materialien zu entwickeln. Sie helfen aber auch, die Prozesse, die zur Entstehung von Strahlenschäden führen, von Grund auf zu verstehen. Die neuesten Erkenntnisse und Entwicklungen auf diesen Gebieten werden diskutiert im Rahmen des 332. Wilhelm und Else (WE) Heraeus-Seminar “Processes driven by low-energy electron-molecule interactions”, das von der Bremer Hochschullehrerin Professor Petra Swiderek vom Institut für Angewandte und Physikalische Chemie im Fachbereich Chemie/Biologie der Universität Bremen organisiert wird. Zu dieser von der Heraeus-Stiftung finanzierten Veranstaltung treffen im Physikzentrum der Deutschen Physikalischen Gesellschaft in Bad Honnef Studierende auf Spitzenforscher des Arbeitsgebiets. Erwartet werden etwa 60 Teilnehmer aus vielen Ländern Europas sowie Japan, den USA und Canada.


Weitere Informationen finden Sie im WWW:


 

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