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Das Schicksal jüdischer Chemiker in der NS-Zeit

June 26, 2003 by  

Öffentlicher Vortrag am 2. Juli, 17.15 Uhr an der Universität Jena

Jena (26.06.03) Jüdischen Wissenschaftlern erging es zur Zeit des Nationalsozialismus nicht anders als ihren jüdischen Mitbürgern. Ihre Schicksale reichen von Anpassung und Entlassung über Emigration bis Tod. Besonders mit den Biographien jüdischer Chemiker und Biochemiker hat sich die Kölner Wissenschaftshistorikerin PD Dr. Ute Deichmann befasst. Sie hält am 2. Juli um 17.15 Uhr an der Universität Jena im Chemie-Hörsaal in der August-Bebel-Str. 2 einen öffentlichen Vortrag. Ihr Thema lautet: Jüdische Chemiker und Biochemiker in Deutschland und ihre Vertreibung in der NS-Zeit. Die Chemisch-Geowissenschaftliche Fakultät der Universität und das Jungchemikerforum des Jenaer Ortsverbandes der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) laden die interessierte Öffentlichkeit zu diesem kostenfreien Vortrag herzlich ein.


Der Anteil an jüdischen (Bio-)Chemikern an deutschen Hochschulen war vor 1933 relativ hoch. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten änderte sich das bald. “Chemie und Biochemie in Deutschland waren von der Entlassung und Emigration jüdischer Wissenschaftler in besonderem Maße betroffen”, sagt Deichmann. “Diese Verjagung jüdischer Wissenschaftler trug insbesondere in der Biochemie, der Physikalischen Chemie und der Quantenchemie zu einem nach 1945 deutlich werdenden starken Rückgang der internationalen Bedeutung deutscher Wissenschaft bei”, hat die Wissenschaftshistorikerin ermittelt. “Nichtemigrierte Wissenschaftler passten sich nach 1933, von einigen Ausnahmen abgesehen, in den meisten Fällen schnell an die neuen politischen Verhältnisse an. Eine Reihe von ihnen unterstützte die Politik der Nationalsozialisten sogar aktiv”, unterstreicht Deichmann, die in ihrem Jenaer Vortrag nicht nur Tendenzen, sondern auch Einzelschicksale ansprechen will.

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