Chirale Amine
February 13, 2006 by admin
Die BASF hat ein innovatives Verfahren zur Herstellung neuer chiraler Zwischenprodukte für die Pharmaindustrie entwickelt und im Produktionsmaßstab etabliert. Damit erweitert das Unternehmen seine Technologieplattform zur Produktion optisch aktiver Styroloxide und aliphatischer Alkohole. Das neuartige BASF-Verfahren auf Basis des Biokatalysators Dehydrogenase ermöglicht die Produktion besonders reiner Substanzen, die wichtige Bausteine für die Pharma-Industrie sind.
Daneben erweitert die BASF ihr Sortiment um zwei neue, vielseitige chirale Amine: (R,R)- und (S,S)-Bis-(1 phenylethyl)amin. Diese Prozesschemikalien lassen sich bei der asymmetrischen Synthese von nichtnatürlichen Aminosäuren und als Ausgangsstoffe für chirale Basen (Basen für die asymmetrische Deprotonation nach Simpkins) einsetzen
Umfangreiches Sortiment an chiralen Zwischenprodukten Unter dem Markennamen ChiPros® bietet die BASF heute das weltweit umfangreichste Sortiment an chiralen Aminen, Alkoholen und Säuren. Vor über zehn Jahren produzierte das Unternehmen erstmals ein chirales 1-Phenylethylamin nach einem neuen biokatalytischen Prozess. Seitdem wird der „ChiPros-Baukasten“ kontinuierlich erweitert. Hauptabnehmer ist die Life-Science-Industrie, die diese Produkte in komplexen Prozessen zu neuen Medikamenten oder Pflanzenschutzmitteln umsetzt. Vorteil der strukturreinen Substanzen: Die Effizienz der Produkte steigt, und das bei weniger unerwünschten Effekten. Ärzte können also Medikamente mit geringeren Nebenwirkungen verschreiben. Eben deswegen bevorzugt sowohl die amerikanische Zulassungsbehörde FDA als auch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte die Arzneien aus strukturreinen Wirkstoffen. Auch in der Landwirtschaft sind chirale Bausteine vorteilhaft: Landwirte können die Aufwandsmengen an Pestiziden verringern und dennoch das gewünschte Ergebnis erzielen.
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ChiPros®-Herstellverfahren: der Natur abgeschaut Bei der Herstellung dieser begehrten Substanzen spielen Enzyme, natürliche Katalysatoren, eine große Rolle. „Da diese Biokatalysatoren durch die Evolution in mehr als einer Milliarde Jahre optimiert wurden, sind sie in der Regel äußerst effektiv“, sagt Dr. Rolf Jansen vom New Business Development des Unternehmensbereichs Zwischenprodukte der BASF. Solche Verfahren nutzen Ausgangsstoffe effektiver, produzieren weniger Abfall und benötigen weniger Energie. Für technische Prozesse im industriellen Maßstab müssen stets neue Katalysatoren gefunden werden. Evolution bestimmt hier die Suchstrategie: Durch Veränderung und Auswahl – Mutation und Selektion – werden im Labor Veränderungen an Enzymen bewirkt. Ganz im Darwin’schen Sinn, nur eben in Tagen statt in Jahrmillionen. Tausende Enzymvarianten entstehen, die mit Hilfe von IT-gestützten Screeningverfahren untersucht werden. Automatisierte Systeme testen bis zu 50.000 Substanzen pro Tag. Die vielversprechendsten Kandidaten werden wieder verändert und selektiert, bis das Optimum erreicht ist.
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BASF Der Unternehmensbereich Zwischenprodukte der BASF entwickelt, produziert und vermarktet das umfassendste Sortiment an Zwischenprodukten weltweit. Zu den bedeutendsten der mehr als 600 Produkte zählen Amine, Diole, Polyalkohole und Säuren. Zwischenprodukte dienen unter anderem als Ausgangsstoffe für Coatings, Kunststoffe, Pharmazeutika, Textilfasern, Wasch- und Pflanzenschutzmittel. Innovative Zwischenprodukte der BASF tragen dazu bei, die Eigenschaften der damit hergestellten Produkte und die Effizienz der Produktionsprozesse zu verbessern. Der Unternehmensbereich agiert aus Standorten in Europa, Asien, Nord- und Südamerika. Im Jahr 2004 erzielte der nach ISO 9001:2000 zertifizierte Unternehmensbereich mit rund 2.850 Mitarbeitern einen Umsatz von 2 Milliarden (2003: 1,8 Milliarden) Euro. |
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