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Chemikalien in Handys

July 20, 2010 by  

Der Komfort der mobilen Kommunikation mittels Mobiltelefon, kurz
Handy genannt, scheint einen nicht unerheblichen Preis zu fordern. Nicht gemeint sind der Kaufpreis oder die Telefonkosten. Gemeint ist die Gesundheit. So waren bzw. sind die Handys immer noch Gegenstand einer kontroversen Diskussion, ob deren Strahlung/Signale langfristig nicht doch einen negativen gesundheitlichen Effekt haben. Es gibt wissenschaftliche Untersuchungen dazu, die Zusammenhänge entdeckt haben, während andere solche Zusammenhänge verneinen. Ein anderer gesundheitsschädlicher Aspekt sind die Chemikalien und giftigen Materialien, die für die Produktion der Handys benutzt werden. Im Gegensatz zu den Emissionen scheint es hier keine große Kontroverse über deren Schädlichkeit zu geben.<br ></a> <b><br /> Wer ist der Schädlichste im ganzen Land</b></p> <p>Die gesamte IT Branche zeigt guten Willen, umweltfreundlicher zu werden in Sachen Produktionsverfahren und hergestellten Produkten. Dies gilt für Handys und für Desktop und Laptop Computer gleichermaßen. So führen, laut Greenpeace, Sony Ericsson und Nokia in der „grünen“ Bewertung weit abgeschlagen das Feld der Umweltfreunde an. Sony Ericsson stellte letztes Jahr zwei neue Handys vor, die vollkommen aus Recyclingkunststoff und ohne die sonst üblichen, gefährlichen Chemikalien, wie PVC oder Bromierte Flammschutzmittel (BFR), hergestellt werden. Die Nummer eins auf der Greenpeace Liste ist <a href=” href=”javascript:void(0)”>Nokia. Deren Handys werden ebenfalls ohne PVC und Weichmacher hergestellt.

Andere Hersteller sind noch nicht soweit. So „plant“ Motorola einen Verzicht auf schädliche Chemikalien, der aber vorerst nur in den Handy zum Einsatz kommen wird. Andere Produkte des Hauses werden vorerst wie gehabt produziert. Der Rest des Feldes liegt weit abgeschlagen im eigenen Elektromüll begraben. Samsung z.B. versprach viel und hielt wenig. Man sprach sogar von Täuschungsmanövern des Konzerns den Kunden gegenüber, denen man angeblich umweltfreundliche Produkte „vermarketingen“ wollte. Selbst Microsoft liegt im hinteren „Müllbereich“ der Greenpeace Bewertungsskala. Der Konzern konnte sich gerade mal dazu durchringen, ein verbessertes Energiekonzept bei der Produktion seiner Produkte anzupreisen. Das allerdings ändert nichts an der Chemie, die der Kunde mit den Produkten mit erwirbt. Namen wie Lenovo, ein Notebookproduzent, und Nintendo stehen bei Greenpeace auf Platz eins – allerdings in der Negativliste.

Kein Bock auf „Grün”

Greenpeace forderte im August 2007 eine Reihe von großen Herstellern auf, Informationen über Desk- und Laptops, Handys und PDAs zu veröffentlichen. Ziel der Aktion war, Einblick zu erhalten, in welchem Ausmaße die Hersteller noch giftige Chemikalien einsetzen, wie energieeffizient die Geräte sind und ob die Geräte recyclebar sind. Immerhin antworteten 14 Unternehmen auf die Greenpeace Anfrage. Kein Bock auf „Grün“ hatten Firmen wie Acer, Asus, Apple, Microsoft, Creative, Nintendo, Sharp und Palm. Damit ist es auch nicht weiter verwunderlich, wenn wir eine Reihe dieser Namen auf den hinteren Plätzen der oben erwähnten Greenpeace Liste wieder finden.

Bei allen positiven Trends in der IT Industrie, laut Greenpeace gibt es immer noch kein „richtig grünes Produkt“. Dagegen kann man der Industrie eine Reihe von vielversprechenden Ansätzen bescheinigen. Einige ihrer Vertreter haben dann in der Tat den Einsatz gefährlicher Chemikalien drastisch reduziert. Bromierte Flammschutzmittel auf Platinen, PVC in den Verkabelungen und Quecksilber in den Bildschirmen werden bei diesen Vertretern weniger bzw. gar nicht mehr eingesetzt. Sony und Nokia, wie gesehen, sind die „grünsten“ Vertreter.

Wer hätte das gedacht

Elektronikschrott: Jährlich erzeugen Industrie und Verbraucher, der im Durchschnitt alle 18 Monate sein altes Handy durch ein schickes Neues ersetzt, 50 Millionen Tonnen Elektronikschrott. Statistisch gesehen wird damit alle sieben Minuten ein vollständiger Eiffelturm aus Elektronikschrott erzeugt.

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