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Chemikalien in Spielzeug

December 9, 2009 by  

Bundesinstitut für Risikobewertung warnt vor mit Weichmachern belastetem Kinderspielzeug

Alle Jahre wieder kommt es zur Diskussion über giftiges Spielzeug. Jetzt, mitten in der Zeit der Weihnachtseinkäufe, warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) vor mit krebserregenden Weichmachern belastetem Kinderspielzeug. Nachdem die Hersteller vor unbezahlbaren Tests gewarnt hatten, wurde vor einem Jahr bei Inkrafttreten der EU-Spielzeug-Richtlinie auf eine unabhängige Prüfung für Kinderspielzeug verzichtet, weshalb sich der Käufer darauf verlassen muss, dass die Höchstbelastungsmarken eingehalten werden.

Doch es zeigt sich, dass Kinder immer noch nicht ausreichend geschützt sind, denn Spielzeug ist mit einer bis zu 1000 Mal höheren Konzentration der gefährlichen Stoffe als Autoreifen belastet. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass bei bestimmten Mixturen Kinder nach einstündigem Hautkontakt ein Vielfaches dessen aufnehmen können, was im Rauch von 40 Zigaretten enthalten ist. PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) sind nicht nur krebserregend, sondern wirken auch erbgutverändernd und fortpflanzungsgefährdend.

Bundesverbraucherschutzministerin droht mit Importverbot für krebserregendes Spielzeug in Deutschland

Das Bundesinstitut für Risikobewertung forderte deshalb eine Senkung der Grenzwerte für die schädlichen Kohlenwasserstoffe PAK. Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner drängt darauf, die EU-Spielzeug-Richtlinie nachzubessern. Leider steht die Bundesregierung, neben Österreich, mit ihren Bemühungen, den PAK-Grenzwert europaweit zu senken, auf EU-Ebene allein dar. Ilse Aigner droht daher mit einem Importverbot für krebserregendes Spielzeug in Deutschland. Bislang laufen die Verhandlungen allerdings noch, weshalb vorerst auf ein Importverbot verzichtet wird.

Die Verhandlungen sollen erzielen, dass nicht nur die PAK-Grenzwerte für Spielzeug, sondern für sämtliche Produkte eingeführt werden.
Grenzwerte für Folien, Behälter, Schläuche wurden beispielsweise ebenfalls eingeführt und sind deutlich niedriger als bei Spielzeug. Technisch ist es möglich, dass nur noch äußerst niedrige Freisetzungsraten erzeugen werden, das auch die Untersuchungen Zeigen. Bei 70 Prozent des untersuchten Spielzeugs wurden die Grenzwerte eingehalten.

Woran ist unbedenkliches Spielzeug zu erkennen?

Für das laufende Weihnachtsgeschäft kommen jegliche Maßnahmen leider zu spät, wodurch der Kunde beim Kinderspielzeug sich an einigen Hinweisen orientieren sollte.

Wichtig ist vor allem das GS-Zeichen, welches von unabhängigen Institutionen, wie dem TÜV, für die Einhaltung der gesetzlichen Richtlinien vergeben wird und somit die geprüfte Sicherheit garantiert. Neben dem Zeichen ist auch die Prüfinstitution anzugeben, fehlt diese handelt es sich vermutlich um ein gefälschtes Zeichen. Das CE-Zeichen der EU hingegen, welches auf vielen Produkten zu finden ist, gibt keine Aufschlüsse, ob das Produkt geprüft ist, da es vom Hersteller selber angebracht wird. Vertrauenswürdige Firmen geben ebenfalls neben ihrer Adresse auch das Herstellungsland auf. Fehlen Angaben oder sind mit Schreibfehlern behaftet, ist vom Kauf dringend abzuraten.

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