Top

Chemie-Parteien gegen Änderung des Tarifrechts

March 27, 2005 by  

Gewerkschaft und Arbeitgeberverband verteidigen bei Podiumsdiskussion einhellig ihre flexiblen Vertragsregelungen


 


Wenn sich Gewerkschafter und Arbeitgeber dieser Tage auf Podien gegenüber sitzen, ist das immer eine gute Gelegenheit, öffentlich auf den Tisch zu hauen. Die Tarifparteien in der Chemiebranche sind dagegen seit langem für ihre Strategie des Schulterschlusses bekannt.

Den demonstrierten sie jetzt in Wiesbaden bei einer Diskussion zum Thema “Flächentarifvertrag – Zukunfts- oder Auslaufmodell?”, zu der der Arbeitgeberverband Hessen Chemie eingeladen hatte. Den Part des Gegenredners übernahm der hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU) in seinem Grußwort, in dem er eine Änderung des Tarifrechts forderte und sich für eine gesetzliche Öffnungsklausel aussprach. Danach könnten Belegschaften über Abweichungen vom Tarifvertrag abstimmen, auch wenn dies nicht im Tarifvertrag festgelegt ist.


Kritik daran äußerte Rainer Kumlehn, Landesbezirksleiter der Chemiegewerkschaft IG BCE Hessen-Thüringen: “Wir gestalten lieber selber, als zu glauben, dass der Staat das besser könnte”, sagte er. Tarife hätten die Funktion von “Leitplanken”. Auch, wenn es keine Einigung gebe, dürfe nicht der Staat gefragt sein.

Ähnlich sah das der Hauptgeschäftsführer des Bundesarbeitgeberverbandes Chemie (BAVC), Hans Paul Frey. Er warnte vor einem Systemwechsel im Tarifrecht, “dessen Gefahren wir noch nicht einschätzen können”. Immer mehr Unternehmen würden zu “Trittbrettfahrern”, indem sie tarifliche Regelungen übernähmen, ohne selbst im Verband zu sein. Dies schwäche die Verbände und gefährde sie finanziell.


Gesamter Artikel: http://www.fr-aktuell.de/ressorts/wirtschaft_und_boerse/wirtschaft/?cnt=652641

Kommentare

Feel free to leave a comment...
and oh, if you want a pic to show with your comment, go get a gravatar!

You must be logged in to post a comment.

Bottom