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BASF tatkräftig ins 2. Halbjahr

August 7, 2003 by  

Die BASF hat sich in einem anhaltend schwierigen Umfeld erneut gut behauptet. Dank frühzeitig begonnener und erfolgreich umgesetzter Programme zur Kostensenkung wurde im 2. Quartal 2003 ein verbessertes EBIT vor Sondereinflüssen erreicht, das mit 832 Millionen € um 1,2 % über dem Vorjahreswert liegt. Der Umsatz nahm um 1,6 % auf 8,2 Milliarden € ab. Haupteinflussfaktor war dabei die Abwertung des US-Dollar um über 20 % im Vergleich zum Vorjahr. Absatz (+3,2 %) und Preise (+3,0 %) konnten erneut gesteigert werden. Ohne den Effekt aus der Dollar-Abwertung hätte die BASF im 2. Quartal rein rechnerisch einen Umsatz von 8,8 Milliarden € erzielt und damit das Vorjahresquartal um 4,4 % übertroffen. “Sie können sich auf die Kraft der BASF verlassen, auch wenn wir unter wirtschaftlichen Bedingungen agieren müssen, die nur sehr wenige ermutigende Signale aufweisen”, erklärte Dr. Jürgen Hambrecht, Vorstandsvorsitzender der BASF Aktiengesellschaft bei der Vorlage des Zwischenberichts für das 2. Quartal 2003.

Das EBIT nach Sondereinflüssen in Höhe von 774 Millionen € lag um 5,3 % unter dem Vorjahreswert. Bei den Sondereinflüssen im 2. Quartal in Höhe von 58 Millionen € handelt es sich um Rückstellungen für Restrukturierungskosten in der NAFTA-Region und Kosten im Zusammenhang mit der Integration der jüngsten Akquisition im Bereich Pflanzenschutz. Das Ergebnis nach Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter ging auf Grund höherer Ertragssteuern um 61 % auf 195 Millionen € zurück. Insbesondere ein Einmaleffekt in Höhe von 124 Millionen € bei den Körperschaftssteuern wirkte sich negativ aus. Das Ergebnis je Aktie lag im 2. Quartal deshalb bei 0,35 € nach 0,86 € im Vorjahresquartal.

Auf Grund des sehr guten 1. Quartals hat die BASF im 1. Halbjahr einen kumulierten Umsatz von über 17 Milliarden € erzielt, der um 2,8 % über dem Vergleichszeitraum des Vorjahres liegt. Der währungsbereinigte Umsatz wäre mit über 18 Milliarden € um 8,3 % gestiegen.

Das EBIT vor Sondereinflüssen betrug im 1. Halbjahr knapp 1,8 Milliarden € und liegt damit um 8,3 % über dem Vorjahr. Alle Unternehmensbereiche haben dabei schwarze Zahlen geschrieben.

Im 1. Halbjahr übertraf der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit mit über 1,9 Milliarden € das Vorjahr um mehr als eine Milliarde €. Die Erhöhung ist eine Folge des wesentlich niedrigeren zusätzlichen Finanzbedarfs für das Nettoumlaufvermögen.

Ausblick Gesamtjahr 2003: Vorjahresergebnis nur mit großen Anstrengungen zu erreichen

Der BASF-Vorstandsvorsitzende rechnet nicht vor dem 4. Quartal 2003 mit einer Belebung der Konjunktur. Hambrecht: “Nach wie vor hohe und weiter steigende Arbeitslosenzahlen im Euro-Raum und den USA lassen kaum Impulse vom privaten Konsum erwarten. Die Signale unserer Kunden weisen ebenfalls nicht auf einen kurzfristigen Aufschwung hin.”

Auftragsbestand und Auftragseingang haben im 2. Quartal unter dem Vergleichsquartal des Vorjahres gelegen. Für Umsatz und Ergebnis im 3. Quartal ist der BASF-Chef deshalb nicht sehr optimistisch: “Wir erwarten einen Umsatz auf Vorjahresniveau sowie ein niedrigeres EBIT vor Sondereinflüssen. Für das Gesamtjahr ist eine Prognose angesichts der anhaltenden Unsicherheiten noch schwieriger. Um Umsatz und Ergebnis des Vorjahres zu erreichen, sind erhebliche Risiken zu überwinden. Diese gehen besonders von dem volatilen Ölpreis, der ungewissen Entwicklung des US-Dollar und der nach wie vor anhaltenden Stagnation in wichtigen Volkswirtschaften aus.” Es bedürfe ganz besonderer Anstrengungen, um an das Ergebnis des Vorjahres anzuknüpfen.

Zweistufiges Restrukturierungsprogramm für die NAFTA-Region

Mit einem zweistufigen Restrukturierungsprogramm für die NAFTA-Region will das Unternehmen zusätzliche Kosten einsparen.

In der Stufe 1 werden Effektivität und Effizienz der Service-Funktionen, wie zum Beispiel Personal, IT, Einkauf, Finanzen und Recht optimiert. Ziel ist, 100 Millionen US-Dollar einzusparen. Hierfür wird mit Einmalkosten von 55 Millionen US-Dollar gerechnet, wovon 41 Millionen US-Dollar bereits im 1. Halbjahr 2003 als Sondereinflüsse verbucht worden sind.

In der zweiten Stufe des NAFTA-Restrukturierungsprogramms werden Produktportfolio und Standortstrukturen weiter verbessert. Ziel ist eine Konzentration auf Arbeitsgebiete mit hohem Wachstums- und Ertragspotenzial. Gleichzeitig werden die Geschäftsprozesse noch stärker auf die BASF-Kunden und das Ausschöpfen von Marktpotenzialen ausgerichtet. Für die zweite Stufe wird mit Kosteneinsparungen in Höhe von mindestens 150 Millionen US-Dollar gerechnet, die bis 2006 umsetzt werden sollen.

Ziel dieser zweistufigen Aktivitäten ist es, in der NAFTA-Region die Kapitalkosten zu verdienen.

Überblick über die Segmente: Pflanzenschutz und Ernährung deutlich besser

Das Segment Chemikalien verzeichnete trotz eines Lagerabbaus bei den BASF-Kunden einen noch guten Absatz. Der Umsatz stieg im 2. Quartal um 2,5 % auf 1,4 Milliarden €.

Das EBIT vor Sondereinflüssen wurde unter anderem durch die planmäßigen Abstellungen des Steamcrackers in Ludwigshafen und weiterer Downstream-Anlagen belastet. Es erreichte 134 Millionen € und liegt damit um 16,8 % unter dem Vorjahr.

Im Segment Kunststoffe nahm der Umsatz um 2,9 % im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 2,2 Milliarden € ab, unter anderem bedingt durch eine schwache Nachfrage in Asien. Ein Überangebot speziell bei Styrol-Kunststoffen führte zu weiterem Druck auf Preise und Margen.

Das EBIT vor Sondereinflüssen war mit 76 Millionen € um 64 % geringer als im Vorjahresquartal. Darin enthalten sind Integrationskosten für das von Honeywell akquirierte Geschäft mit technischen Kunststoffen und Anfahrkosten für eine neue 140 000 Tonnen TDI-Anlage inklusive Vorstufen in Yeosu/Korea.

Im Segment Veredlungsprodukte lag der Umsatz währungsbedingt unter Vorjahr. Das Mengengeschäft war leicht rückläufig. Der Umsatz sank im 2. Quartal um 8 % auf 1,9 Milliarden €, das EBIT vor Sondereinflüssen lag mit 145 Millionen € um 31 % unter dem Vergleichsquartal 2002.

Die Geschäftsentwicklung im Segment Pflanzenschutz und Ernährung zeigte eine deutliche Verbesserung. In Euro lag der Umsatz im 2. Quartal mit 1,5 Milliarden € auf Vorjahreshöhe. Weil etwa 60 % des Geschäftes im Dollar-Raum erzielt werden, werden zum Teil beachtliche Steigerungen durch den stark gestiegenen Euro verschleiert. Das EBIT vor Sondereinflüssen konnte, trotz der Belastung durch die Wechselkursentwicklung, um knapp 80 Millionen € beziehungsweise um 61 % gegenüber dem Vorjahr auf 209 Millionen € gesteigert werden. Beide Bereiche des Segments haben zu dieser positiven Entwicklung beigetragen.

Der Markt für Pflanzenschutzmittel war in den wichtigen Märkten Europa und Nordamerika erneut rückläufig. Der Unternehmensbereich Pflanzenschutz konnte seinen Umsatz in Euro dennoch um rund 5 % und auf US-Dollar-Basis sogar um knapp 30 % im 2. Quartal steigern. Diese positive Entwicklung ist auf neue Produkteinführungen, das erworbene Fipronil-Geschäft sowie die Anstrengungen, das Geschäft näher am Applikationszeitpunkt zu realisieren, zurückzuführen. Der Zuwachs des EBIT vor Sondereinflüssen von knapp 60 % auf 171 Millionen € ist eine Folge der Strukturmaßnahmen und des erhöhten Geschäftsvolumens. Die EBITDA-Rendite vor Sondereinflüssen lag im 1. Halbjahr bei 29,4 %. Die Maßnahmen zum Vorratsabbau beim Handel in USA und Südamerika sind jetzt weitgehend abgeschlossen. Die Einmalkosten im 1. Halbjahr in Höhe von 31 Millionen € resultieren fast ausschließlich aus Neubewertungen der Lagerbestände nach der Fipronil-Akquisition. Für das 2. Halbjahr plant die BASF trotz nach wie vor schwieriger Marktbedingungen ein Ergebnis über dem des Vorjahrs.

Der Unternehmensbereich Feinchemie konnte auf Grund des starken Euro trotz eines leichten Mengenzuwachses das Umsatzniveau des Vorjahres nicht erreichen. Das EBIT vor Sondereinflüssen lag aber im 2. Quartal mit 38 Millionen € um 73 % über dem Niveau des Vorjahres. Mit der weiteren Umsetzung des Restrukturierungsprogramms konnte auch die EBIT-Rendite deutlich gesteigert werden. Den stärksten Umsatzanstieg verzeichnet das Segment Öl und Gas. Im 2. Quartal stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreswert um 5,6 % auf 928 Millionen €. Diese positive Entwicklung ist vor allem auf den guten Absatz beim Erdgashandel (+22 %) zurückzuführen. Das EBIT vor Sondereinflüssen lag weiter auf hohem Niveau, ging aber im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,8 % auf 278 Millionen € zurück.

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Die nachstehend genannten Informationen können Sie auch im Internet unter folgender Adresse abrufen:

www.basf.de/pk (deutsch)
www.basf.de/pcon (englisch)

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