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Abwasser zu Kunstschnee

May 23, 2002 by  

Um Umweltauflagen zu erfüllen, kam man in einer australischen Wintersportgemeinde auf eine pfiffige Idee.
Es lässt sich nicht vermeiden: 300000 Besucher an 120 Skitagen pro Jahr hinterlassen nun einmal größere Mengen Abwasser. Die Verantwortlichen im “Mount Buller Resort” im australischen Bundesstaat Victoria mussten sich etwas einfallen lassen, um das Wasser im Gebiet selber zu entsorgen. So sahen es die lokalen Umweltbehörden vor.

Immer interessiert an zusätzlichem Schnee wurde eine außergewöhnliche Möglichkeit erfolgreich getestet: Das Abwasser wird in drei Prozessen gereinigt und dann durch Schneekanonen auf die Pisten geblasen. Eine Spezialmembran filtert dabei auch Bakterien und Viren. Das Ergebnis dieser Behandlung: “Absolut kristallklares Wasser”, schwört David Westphalen vom Mount Buller Resort Management.

Die Gemeinde kann so nicht nur ihr Abwasser entsorgen, sondern auch gewaltige Mengen Wasser sparen. Denn wenn Abwasser genutzt wird, können 10 Prozent weniger Frischwasser aus Bächen der Umgebung für die Kunstschneeherstellung genommen werden.

Das größte Problem sieht Westphalen darin, den Skiläufern beizubringen, auf was sie da gerade die Pisten hinunterwedeln. “Dass ihr Schnee sein Dasein als Abwasser begonnen hat, aber natürlich gründlich aufbereitet wurde, werden viele Leute nicht gerne hören.” Bis zum ersten Akzeptanz-Test wird es noch einige Zeit dauern. Eine Membran, die für den Ort groß genug ist, kostet nahezu 1 Millionen Euro.

World Environmental News
Mount Buller Ressort

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