Gehälter in Pharmabranche und Biotechnologie steigen weiter
August 22, 2002 by admin
Die Gehälter der Fach- und Führungskräfte in den Branchen Pharma und Biotechnologie steigen weiter. Im Jahr 2002 stiegen die Gehälter der Fachkräfte in der Pharmabranche auf durchschnittlich 54.000 Euro (+3,8 Prozent) und die der Führungskräfte auf 96.000 Euro (+3,2 Prozent); in der Zukunftsbranche Biotechnologie auf 59 000 (+3,2 Prozent) beziehungsweise 82.000 Euro (+3,4 Prozent). Dabei wuchsen die Gehälter jüngerer Mitarbeiter bis 35 Jahre in beiden Branchen mit +4,4 Prozent überdurchschnittlich. Für das laufende Jahr liegen die geplanten Erhöhungen wiederum etwa 0,2 Prozent über den Erhöhungen von 2001 auf 2002. Dies sind Ergebnisse der „Vergütungsstudie 2002 Pharma und Life Sciences“, angefertigt von der Kienbaum Management Consultants GmbH. „Nach jahrelangem Wachstum hat die Konjunkturkrise auch die Pharmabranche erreicht. Die Konzerne kämpfen mit in den kommenden fünf Jahren auslaufenden Patenten. Auf die Gehälter der Fach- und Führungskräfte schlägt sich diese Entwicklung bisher aber nicht nieder. Es bleibt abzuwarten, ob die stetigen Gehaltssteigerungen auch in Zukunft fortgeführt werden – dies betrifft insbesondere den variablen Anteil der Gehälter, der zumeist an den Unternehmenserfolg gekoppelt ist“, sagt Christian Näser, Mitglied der Geschäftsleitung bei Kienbaum.
Im Außendienst Akademiker bevorzugt – Frauen im Kommen
An der Kienbaum-Studie beteiligten sich 86 Unternehmen der Pharmabranche und 42 der Agro-, Bio-, Gen- und Medizintechnik. Die Unternehmen meldeten insgesamt 6.379 Positionen. In der Pharmabranche bringt es ein Außendienstleiter auf ein durchschnittliches Jahresgesamtgehalt von 119.000 Euro; sein Kollege in der Biotechnologie verdient durchschnittlich 104.000 Euro. Ein Verkäufer kommt in der Pharmabranche auf ein Jahresgesamtgehalt von 56.000 Euro und in der Biotechnologie auf 51.000 Euro.
Der Außendienst in den Branchen Pharma/ Biotech ist – im Gegensatz zu anderen Branchen – durch einen außergewöhnlich hohen Akademikeranteil gekennzeichnet. Immerhin 42 Prozent (beide Branchen) der Topverkäufer im Außendienst haben einen Hochschulabschluss nach §75 AMG, 43 Prozent einen sonstigen Hochschulabschluss. Neben dem großen Akademikeranteil fällt der hohe Anteil von Frauen im Außendienst ins Auge: „Der Außendienst im Bereich Pharma/Life Sciences wird längst nicht so stark von Männern dominiert, wie dies in anderen Branchen der Fall ist“, sagt Christian Näser. 55 Prozent der Top-Verkäufer sind männlich, im Segment der Anfangsverkäufer sind es sogar nur 49 Prozent. „Generell zeigt sich aber auch in den Branchen Pharma und Biotechnologie, das Phänomen, dass mit ansteigenden Hierarchien der Anteil der weiblichen Mitarbeiter stark abnimmt“, so Näser. Von den Key Account-Managern sind nur noch 17 Prozent weiblich und bei den Außendienstleitern lediglich neun Prozent.
Trend zur variablen Vergütung
Trotz der allgemein schwachen Konjunktur, sind Fach- und Führungskräfte gerade in der Zukunftsbranche Biotechnologie weiter stark nachgefragt. „Die variable Vergütung ist zum einen ein wichtiger Hebel, um Leistungsträger durch eine entsprechende Vergütung langfristig zu binden. Zum anderen verknüpft ein variables Vergütungssystem Unternehmenserfolg mit der Leistung des Mitarbeiters und sorgt für größere Motivation und eine höhere Identifikation mit dem Unternehmen“, sagt Christian Näser.
Zusätzlich zum Festgehalt erhalten in beiden Branchen 98 Prozent der Außendienstleiter einen variablen Gehaltsanteil in einer durchschnittlichen Höhe von 14 Prozent des Jahresfestgehalts. Selbst im Bereich der Administration, etwa dem Kundendienst, sind es immerhin noch 71 Prozent der Mitarbeiter, die einen durchschnittlichen variablen Anteil von sechs Prozent erhalten. Insgesamt wird auf den ersten Führungsebene durchschnittlich 85 Prozent der Manager ein variabler Anteil von durchschnittlich zwölf Prozent des Jahresfestgehalts gezahlt. Neben den monetären Gehaltskomponenten sind Zusatzleistungen wie ein Dienstwagen ein wichtiger Faktor zur Mitarbeiterbindung. Im Außendienst beider Branchen liegt die Verbreitung dieser Zusatzleistung naturgemäß bei 100 Prozent, in allen übrigen Funktionen deutlich niedriger. Insgesamt fahren 93 Prozent der Fach- und 77 Prozent der Führungskräfte einen Dienstwagen.
Detaillierte Angaben zu Gehältern, deren Einflussgrößen sowie der Ausgestaltung der Vergütungspolitik und den Zusatzleistungen enthält der vollständige Ergebnisbericht „Vergütung 2002 Führungs- und Fachkräfte im Bereich Health Care/ Life Sciences“. Er ist zum Preis von 790,00 Euro zzgl. MwSt. bei der Kienbaum Management Consultants GmbH, Postfach 10 05 52, 51605 Gummersbach, zu beziehen (Fax 0 22 61/ 7 03-2 01) erhältlich.
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