Photovoltaik – Chemie und Markt
March 9, 2010 by admin
Zur Umwandlung von Sonnenenergie in elektrischen Strom werden unterschiedliche Techniken eingesetzt. Häufig wird beispielsweise durch die Einstrahlung der Sonne Wasser erhitzt und diese Wärme anschließend über einen Generator in elektrischen Strom umgewandelt. Die Photovoltaik ist dadurch gekennzeichnet, dass keine solchen Zwischenschritte erforderlich sind und die einfallende Solarenergie unmittelbar in Strom umgewandelt wird.
Dies erlaubt eine kompakte Bauweise der Anlagen, die damit beispielsweise auch auf Dächern von Einfamilienhäusern installiert werden können. Damit kann die Photovoltaik zukünftig einen wesentlichen Beitrag zur angestrebten Dezentralisierung der Stromversorgung und zur Erhöhung des Anteils regenerativer Energien leisten.
Gemessen am gesamten deutschen Strombedarf spielt die Photovoltaik gegenwärtig nur eine geringe Rolle. Nur ca. ein Prozent des gesamten Stroms wird auf diese Weise erzeugt. Der Mark in diesem Segment boomt jedoch und Photovoltaik Beteiligungen an Solarparks nehmen zu.
Lohnt sich eine Investition in eine Photovoltaik Anlage und Solarparks?
Mehrere Faktoren bestimmen die Rentabilität einer solchen Anlage. Zunächst wird ihre Leistungsfähigkeit maßgeblich durch die mittlere Sonnenscheindauer und damit durch die geographische Lage beeinflusst. Auch innerhalb Deutschlands bestehen hier erhebliche Unterschiede. So scheint z.B. im Monat Juli in München die Sonne durchschnittlich 237 Stunden lang, in Essen sind es nur 186 Stunden. Eine weitere wichtige Frage betrifft die beabsichtigte Nutzung des erzeugten Stroms: Soll der Strom primär für den Eigenbedarf erzeugt werden oder ist eine Einspeisung ins Stromnetz beabsichtigt? Schließlich sind auch regionale Unterschiede der finanziellen Fördermöglichkeiten zu beachten, da viele Bundesländer zusätzlich zu den bundesweiten Förderprogrammen eigene Programme aufgelegt haben. Eine Übersicht findet sich z.B. hier: http://solaranlagen.org/finanzierung/foerderung-photovoltaik.
Die staatliche Förderung sinkt
Die staatliche Förderung von Photovoltaik Anlagen wird gemäß eines Beschlusses des Bundeskabinetts vom März 2010 zum 01.07.2010 reduziert werden. Damit sinkt z.B. die garantierte Vergütung für in das Stromnetz eingespeisten Strom von 39,14 Cent pro KWh auf 32,88 Cent pro KWh. Diese Preise beziehen sich auf Dachanlagen mit einer Leistung von maximal 30 KW. Eine Übersicht über alle Änderungen findet sich unter http://www.bundesregierung.de/nn_1272/Content/DE/Artikel/2010/03/2010-03-03-_C3_A4nderung-eeg.html . Allerdings stehen dieser Absenkung der finanziellen Förderung erhebliche Preissenkungen bei Solarzellen gegenüber, die teilweise bis zu 40 Prozent betragen.
Investments
Gänzlich andere Fragen stellen sich hinsichtlich eines möglichen Investments in Unternehmen aus der Solarbranche. Wer nicht in eine eigene Photovoltaik Anlage investieren möchte sondern die Solarbranche eher als Möglichkeit eines reinen Finanzinvestments betrachtet, sollte weitere Aspekte beachten. Zunächst ist Strom aus Photovoltaik nach wie vor vergleichsweise teuer. Unternehmen dieser Branche haben in den vergangenen Jahren erhebliche Investitionen vorgenommen, bei deren Rentabilitätsanalyse auch der Ausstiegskompromiss aus der Kernenergie eine gewichtige Rolle spielte. Gegenwärtig wird die Verlängerung der Laufzeiten steuerlich bereits abgeschriebener Kernkraftwerke diskutiert, womit dem Strommarkt große zusätzliche Mengen preiswerten Stroms zugeführt werden könnten. Die Marktstellung der bislang dominierenden Großanbieter würde dadurch gefestigt. Zusätzlich ist zu beachten, dass zunehmend ausländische Anbieter als Wettbewerber auf dem Markt der Photovoltaik Anlagen auftauchen. Insbesondere chinesische Anbieter üben derzeit erheblichen Druck auf die Preise auf diesem Markt aus.
Ein Blick in die Zukunft
Die so genannte organische Photovoltaik steht nach einhelliger Meinung relativ kurz vor der Marktreife. Ihre Namen verdankt diese Technologie den dünnen Folien organischer Kunststoffe, die anstelle der bisher gebräuchlichen Solarzellen auf Siliziumbasis zur Stromerzeugung genutzt werden sollen. Gegenwärtig sind der Wirkungsgrad und die Lebensdauer dieser neuen Generation von Solarzellen noch deutlich schlechter, aber hier wird allgemein mit kurzfristig verfügbaren Lösungen gerechnet. Eine gute Übersicht über aktuelle Entwicklungen auf diesem Gebiet gibt der „ForschungsVerbund Erneuerbare Energien“ unter http://www.fvee.de/forschung/forschungsthemen/photovoltaik.
Fazit
Photovoltaik kann als regenerative Energiequelle zukünftig eine bedeutende Rolle spielen. Strom wird hier nicht nur ohne schädliche Emissionen erzeugt, sondern auch ohne Beeinträchtigungen der unmittelbaren Umgebung, wie dies bei anderen regenerativen Energiequellen wie Windrädern oder Biomasse Kraftwerken der Fall ist. Mit Markteinführung der organischen Photovoltaik werden Solarzellen nicht nur erheblich leichter und damit einfacher zu montieren, sondern langfristig auch erheblich preiswerter werden. Solarzellen auf dem Dach könnten damit zur Standardausstattung von Neubauten werden und einen wichtigen Beitrag zu einer dezentralen und von Rohstoffimporten zunehmend unabhängigen Stromversorgung leisten.

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