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Deutsche Essent: Gasmarkt-Liberalisierung in weiter Ferne

July 26, 2002 by  

Die Liberalisierung des deutschen Gasmarktes ist nach Angaben der Deutschen Essent GmbH, Düsseldorf, nicht in Sicht. Allein die Öffnung der Durchleitung heiße nicht, dass nun der Markt liberalisiert sei, sagte Geschäftsführungssprecher Michael G. Feist am Mittwoch in Hamburg. Auch nach der Öffnung säßen große Gesellschaften auf beiden Seiten der Pipeline und dominierten den Markt. Um dies zu ändern, müssten die vertikalen Strukturen der großen Player aufgebrochen werden. Sie seien einerseits an Stadtwerken beteiligt und andererseits Vorlieferanten.

Vor allem müsse die Bildung neuer Unternehmen, die in beiden Bereichen aktiv seien, verhindert werden, sagte Feist. Zudem sei der Gasmarkt nicht liquide. Die Volumina, die die E.ON AG, Düsseldorf, wegen des geplanten Zusammenschlusses mit der Ruhrgas AG, Essen, den Auflagen zufolge auktionieren müsse, seien zu gering, um eine Veränderung herbeizuführen. Überhaupt seien die Auflagen “sehr maßvoll” und würden die negativen Effekte des Zusammenschlusses auf den Markt nicht auffangen. Die Macht des Unternehmens werde größer, der Wettbewerb aber nicht, sagte Feist.


Der Norden und der Nordwesten Deutschlands sind für die Tochter der Essent NV, Arnhem, Mittelpunkt der Internationalisierungsstrategie. Pro Jahr stünden für Stadtwerkskäufe 500 Mio EUR zur Verfügung, sagte der Geschäftsführungssprecher. Man habe sich für die Stadtwerke in Münster, Lübeck und in drei weiteren Städten beworben. Eine Beteiligungsaufstockung bei den Stadtwerken Bremen von 51 Prozent sei nicht geplant. Interesse bestehe aber an den zur Disposition stehenden E.ON- und Ruhrgas-Beteiligungen. Einzelheiten würden erst genannt, wenn über den Zusammenschluss entschieden sei, sagte Feist. +++ Kirsten Bienk

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