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Neues Chemikalienlager an der Justus-Liebig-Universität Gießen

January 22, 2006 by  

Das Chemikalienlager des Instituts für Organische Chemie der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde mit Sicherheits- und Säuren- beziehungsweise Laugenschränken komplett neu ausgestattet und damit auf dem neusten technischen Stand gebracht. Die sichere Lagerung von Gefahrstoffen hat dabei selbstverständlich oberste Priorität.

In dem Institut werden Studierende unterschiedlichster Fachrichtungen ausgebildet, Praktika absolviert. In den Laboren der Arbeitskreise wird intensiv geforscht. Aufgrund dieser mannigfaltigen Aufgaben ist die Menge an Chemikalien, die sicher gelagert werden müssen, enorm groß. Dr. Jörg Neudert, federführend bei der Erneuerung des Chemikalienlagers, beziffert den Chemikalienbestand derzeit mit über 2.000 unterschiedlichen Stoffen: Säuren und Laugen, organische Reagenzien und Lösemittel, von denen viele brennbar sind. Da die verschiedenen Stoffe in ganz unterschiedlichen Mengen benötigt und eingekauft werden, müssen Gebindegrößen von 5 ml bis hin zu 200-L-Fässern sicher untergebracht werden.



Eine Erneuerung des Gefahrstofflagers, so Dr. Neudert, wurde nötig, da das alte Lager un-übersehbar in die Jahre gekommen war. An erster Stelle stand und steht das Thema Sicherheit. Dabei hat der Schutz der Mitarbeiter und Studierenden höchste Priorität. Die Geruchsbelästigung war aufgrund der bisherigen Lagerung extrem.

Im Jahr 2002 begannen die ersten konkreten Planungen für das neue Chemikalienlager. Alternativ zu der Anschaffung von Sicherheitsschränken wurde über die Einrichtung eines fest gemauerten Raumes oder über die Anschaffung von Sicherheitszellen nachgedacht. Es wurde aber schnell klar, dass die Aufstellung von Sicherheitsschränken die höchste Flexibilität bietet. Jeder Schrank ist als Einheit zu betrachten, die die gelagerten Substanzen im Brandfall vor Feuer schützt. Weiterer Pluspunkt für die Verwendung von Sicherheitsschränken: Chemikalien einer Lagerklasse können getrennt voneinander gelagert werden, die Sicherheit erhöht sich.

Es kam nun zu einer offiziellen Ausschreibung durch die Abteilung Bau und Technik (unter der Federführung von Rolf Balser) im Dezernat E: Liegenschaften, Bau und Technik der JLU. Nach Auswertung der Angebote fiel die Auswahl auf Sicherheitsschränke der Firma asecos. Über 50 neue Schränke fanden Einzug in das Institut für Organische Chemie. Die Umbaumaßnahmen einschließlich Ausstattung kosteten rund 250.000 Euro.

Derzeit betreut und koordiniert Volker Erb das Chemikalienlager. Er ist sehr zufrieden mit den neuen Arbeitsbedingungen. Die nahezu geruchsfreie Atmosphäre ist vor allem dadurch gewährleistet, dass jeder einzelne Schrank an ein Abluftsystem angeschlossen wurde. Das ausgeklügelte System wurde so berechnet, dass bei jedem der über 50 Schränke die Abluftleistung gleich hoch ist, selbst wenn die Schranktüren geöffnet werden. Ein Paradebeispiel, das Vorbildcharakter für andere Chemikalienlager hat.

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