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Zwischenbilanz BASF AG- Standort Ludwigshafen

November 4, 2003 by  

Ein Jahr nach dem werksweiten Startschuss für die Umsetzung des “Standortprojekts Ludwigshafen” zogen heute (3. November 2003) Unternehmensleitung und Arbeitnehmervertreter auf einer Pressekonferenz in Ludwigshafen eine Zwischenbilanz des größten Umstrukturierungsprogramms am Standort Ludwigshafen. “Auf unserem Weg sind wir in den vergangenen zwölf Monaten ein gutes Stück vorangekommen”, erklärte Werksleiter Dr. Albert Heuser: “Entscheidend für die bisherigen Erfolge ist das große Engagement der Mitarbeiter.”


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Werksleitung entwickelt Standort gezielt weiter

Seit dem 1. November vergangenen Jahres vertritt die Werksleitung als zentraler Ansprechpartner die Interessen des Produktionsstandorts nach innen und außen. Zugleich fördert sie wettbewerbsfähige Kostenstrukturen und regelt das Zusammenspiel der Einheiten.

Zentrales Ansiedlungs- und Vermarktungsmanagement

Das am 1. Januar 2003 gegründete Ansiedlungs- und Vermarktungsmanagement arbeitet daran, den Verbund gezielt für geeignete Partner zu öffnen und zugleich Infrastruktur- und Servicedienstleistungen des Standorts an Gruppengesellschaften der BASF und an externe Unternehmen zu vermarkten.

Mehr Markt am Standort

Eines der zentralen Themen des Standortprojekts ist die Einführung von Marktmechanismen, die das Zusammenspiel von Betrieben, Service- und Infrastruktureinheiten am Standort auf eine neue Basis stellen. Innerhalb der letzten Monate haben die internen Dienstleister ihre Leistungen zu klar definierten Produkten zusammengefasst. Nahezu alle Serviceprodukte sind inzwischen beschrieben. Derzeit führen interne Kunden und Dienstleister Verhandlungen, in denen es um die Spezifizierung der Leistungen geht. Die ersten Vereinbarungen mit einem Gesamtvolumen von 80 Millionen Euro wurden bereits geschlossen. Die Verhandlungen zwischen Dienstleistern und Abnehmern am Standort werden bis Ende 2003 weitgehend abgeschlossen sein.

Dienstleistungseinheiten neu strukturiert

Um die Dienstleister am Standort bedarfsgerecht und wettbewerbsfähig weiterzuentwickeln, haben sich einige Einheiten neu aufgestellt: Zum 1. September 2003 der Bereich Personal, gefolgt von der Werksleitung und den Technischen Serviceeinheiten am 1. Oktober 2003. Außerdem wechseln bis Ende des Jahres rund 900 Mitarbeiter der Technischen Betriebsbetreuung in die Produktion. Die beiden von der organisatorischen Veränderung betroffenen Bereiche haben zusammen mehr als 9 000 Mitarbeiter.

Mehr Effizienz in der Produktion

Im Rahmen des Standortprojekts wird jeder der über 200 Produktionsbetriebe daraufhin untersucht, wie er weiter optimiert werden kann und wo es verborgene Kapazitätsreserven gibt.

Das geschieht mit insgesamt fünf Themenschwerpunkten:

Durch Prozessoptimierung wird die Effizienz der vorhandenen Anlagen gesteigert. Insbesondere geht es darum, mit optimierter Fahrweise Einsatzstoffe und Energie zu sparen, die Kapazität bedarfsgerecht zu erhöhen und Daten aus Prozessleitsystemen so aufzubereiten, dass die Mitarbeiter während des laufenden Betriebs alle Informationen erhalten, um die Anlage optimal zu fahren.

Bei der Betriebslogistik geht es darum, Abfüllaktivitäten benachbarter Betriebe zu bündeln, den Automatisierungsgrad zu erhöhen und Prozesse und Organisation zu optimieren.

Der Aufwand für Analytik in den Betrieben soll verringert und zugleich Synergien innerhalb des Analytikverbunds genutzt werden.

Bei der Rohstoffbeschaffung werden insbesondere die Spezifikationen für die zu beschaffenden Stoffe hinterfragt mit dem Ziel, Einsparungen zu ermöglichen.

Beim Thema Arbeitsorganisation geht es vor allem um Maßnahmen zur Schichtoptimierung und zur Einführung von prozess- und teamorientierten Arbeitsformen.

Mit allen beschriebenen Maßnahmen soll ab dem Jahr 2005 das Kostenniveau des Standorts Ludwigshafen nachhaltig um 450 Millionen Euro gesenkt werden. Maßnahmen zur jährlichen Einsparung von 100 Millionen Euro sind bereits umgesetzt, sie werden ab 2004 voll kostenwirksam sein.

Investitionen in den Standort

Für die Zukunftssicherung des gesamten Standorts Ludwigshafen werden in diesem Jahr mehr als 2,3 Milliarden Euro aufgewendet, darunter allein 550 Millionen Euro für neue Projekte. Dazu zählt der Bau eines hochmodernen Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerks (GuD), dessen Spatenstich vor gut einem Monat erfolgte – eine Investition in Höhe von 240 Millionen Euro für das Kraftwerk und die Einbindung in die Versorgungsnetze. Damit fließen bei weltweit 190 BASF-Produktionsstandorten rund ein Viertel aller Mittel für neue Projekte nach Ludwigshafen.

Rund 960 Millionen Euro gibt das Unternehmen jährlich für Modernisierung und Erhalt seiner Anlagen in Ludwigshafen aus. Hinzu kommen jährlich rund 760 Millionen Euro für Forschung und Entwicklung. Investiert wird auch weiterhin in die Qualifizierung der Mitarbeiter: Jährlich werden rund 65 Millionen Euro für die Ausbildung und 22 Millionen Euro für die Weiterbildung aufgewendet.

Beschäftigungsentwicklung am Standort Ludwigshafen

Zum 30. September 2003 betrug die Zahl der BASF-Mitarbeiter in Ludwigshafen 38 013, davon waren neben der BASF Aktiengesellschaft 571 Menschen bei der BASF Jobmarkt GmbH beschäftigt. Zum 31. Dezember 2002 waren es 38 361 Mitarbeiter, was einem Rückgang von 348 Mitarbeitern in den vergangenen neun Monaten entspricht.

Insgesamt waren zum 31. Dezember 2002 am Standort Ludwigshafen bei der BASF Aktiengesellschaft und anderen mit der BASF verbundenen Firmen, wie zum Beispiel der BASF IT Services, 40 959 Menschen beschäftigt (Stand: 31. Dezember 2001: 41 792 Mitarbeiter).

Damit hat sich das Tempo des Personalabbaus deutlich verringert. Zudem wurde mit der am 17. Oktober 2003 verlängerten “Vereinbarung zur Entwicklung der Beschäftigung am Standort Ludwigshafen” zwischen Unternehmensleitung und Arbeitnehmervertretern erneut festgelegt, dass es keine betriebsbedingten Kündigungen bei der BASF Aktiengesellschaft geben wird

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