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Umweltfreundliche Katalysatoren durch Fixierung auf Trägermaterialien

November 5, 2002 by  

Erstmals wurden jetzt hochtoxische Komplexkatalysatoren von Wissenschaftlern
des Instituts für Angewandte Chemie Berlin-Adlershof e.V. (ACA) auf festen
Trägerverbindungen fixiert. Dadurch ist ein Entweichen in die Umwelt nicht
mehr möglich; sie behalten aber ihre Katalysatorfunktion. Dieses Verfahren,
das in einem vom Bundesforschungsministerium und der Bayer AG geförderten
Projekt am ACA entwickelt wurde, soll nun auch für weitere Komplexkatalysatoren
angewendet werden.


Bei den verwendeten Katalysatoren handelt es sich um Osmiumoxid-Komplexe.
Sie sind hervorragend geeignet, um ungesättigte Kohlenwasserstoffe, Olefine
genannt, die bei der Erdölaufarbeitung anfallen, katalytisch in Polyole, das
sind Mehrfachalkohole ähnlich wie Glycerin, umzuwandeln. Die Olefine werden
mit Sauerstoff zu den chemischen Wertprodukten, den Polyolen, oxidiert. Solche
Verbindungen sind häufig in der Pharmazie und Kosmetik Bestandteil von Cremes.
Weiterhin sind Mehrfachalkohole begehrte Zwischenprodukte in der chemischen
Industrie, die zu anderen komplexeren Verbindungen weiterverarbeitet werden.
Infokasten: Katalysatoren Katalysatoren beschleunigen chemische Reaktionen,
indem sie die Hemmschwelle (Aktivierungsenergie) herabsetzen. Damit tragen
Sie wesentlich zur Rohstoff- und Energieeinsparung bei. Damit ist die Katalyse
ein wesentlicher Bestandteil von Nachhaltigkeit. Im Gegensatz zu den Ausgangsstoffen
werden Katalysatoren bei einer Reaktion nicht verbraucht. In der Umweltchemie
ermöglichen Katalysatoren den Abbau von Schadstoffen zu umweltfreundlichen
Reaktionsprodukten. Infokasten: Institut für Angewandte Chemie Berlin-Adlershof
e. V. (ACA) Das ACA wurde 1994 gegründet und soll demnächst Mitglied der Fraunhofer-Gesellschaft
werden. Der wissenschaftliche Direktor heißt Prof. Dr. Manfred Baerns. Das
Institut befindet sich in Berlin-Adlershof, der Stadt für Wissenschaft, Wirtschaft
und Medien, dem größten Technologiepark Deutschlands. Das ACA betreibt anwendungsorientierte
Grundlagenforschung als Vorlauf für angewandte Forschung mit Industriepartnern.
Dies sind die heterogene Katalyse, die Reaktionstechnik katalytischer Umsetzungen
sowie die Herstellung anorganischer Materialien, die als Katalysatoren geeignet
sind. Zahlreiche Industriefirmen haben Forschungskooperationen mit dem ACA
geschlossen.

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