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Prof. Walter Rosenthal lehnt Ruf nach Heidelberg ab

February 24, 2003 by  

BERLIN, 24. Februar. Prof. Dr. Walter Rosenthal (48), Leiter des Forschungsinstituts für Molekulare Pharmakologie (FMP), hat den Ruf auf eine C4-Professur nach Heidelberg abgelehnt. Rosenthal “will die Entwicklung des FMP weiter begleiten”, sagte er zu Begründung seiner Entscheidung. Zwar seien einige Zusagen aus seinen Bleibeverhandlungen noch nicht erfüllt, so Rosenthal, dennoch wolle er seine Forschung in Berlin fortführen. Insbesondere geht es ihm um eine engere Anbindung an die Freie Universität (FU). Dies war bereits vereinbart und sollte durch die Schaffung einer Arbeitsgruppe Rosenthals an der FU Berlin gewährleistet werden.


Walter Rosenthal leitet seit 1996 das FMP. Der gebürtige Siegerländer hat nach seiner medizinischen Ausbildung an der Justus-Liebig-Universität Gießen und am Royal Free Hospital in London auf mehreren wissenschaftlichen Stationen seine Expertise als Spezialist für Signalübertragung in Zellen (“zelluläre Signaltransduktion”) erworben. Er habilitierte sich im Fach Pharmakologie und Toxikologie am Universitätsklinikum Rudolf Virchow in Berlin. Danach ging Rosenthal als Heisenberg-Stipendiat an das Baylor College of Medicine in Houston, Texas. Hier konnte er den molekularen Mechanismus einer angeborenen Nierenerkrankung, des Diabetes insipidus, aufklären. Nach der Ablehnung eines Rufes an die Universität-Gesamthochschule Essen (1992) folgte er 1993 einem Ruf auf den Lehrstuhl für Pharmakologie und Toxikologie am Rudolf-Buchheim-Institut für Pharmakologie der Justus-Liebig-Universität Gießen; seit 1998 hat er einen Universitätsprofessur am Universitätsklinikum Benjamin Franklin inne.
Insbesondere unter der Leitung von Walter Rosenthal entwickelte sich das FMP zu einer in der deutschen Forschungslandschaft einzigartigen Plattform für grundlegende molekulare Fragestellungen im Vorfeld der Arzneimittelforschung. Kennzeichnend ist ein interdisziplinärer Forschungsansatz, in dem die Disziplinen Biologie, Chemie und zunehmend auch die Physik zusammengeführt werden. Heute ist das FMP mit seinem hochmodernen Gerätepark ein Kompetenzzentrum für pharmakologisch bedeutsame strukturbiologische Fragestellungen. Neben der von Prof. Dr. Hartmut Oschkinat geleiteten Abteilung NMR-unterstützte Strukturforschung arbeiten am FMP auch Peptidchemiker unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Bienert.
Das FMP wurde 1998 vom Wissenschaftsrat, dem höchsten deutschen Beratungsgremium für Fragen der Forschungs- und Hochschulpolitik, positiv evaluiert. Im Jahr 2000 bezogen die Institutsmitarbeiter einen Neubau auf dem Campus Berlin-Buch. Derzeit hat das FMP über 190 Mitarbeiter und einen Etat von rund 16 Millionen Euro. Es gehört zu den acht Instituten im Forschungsverbund Berlin und zu den achtzig Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft (WGL).
Weitere Informationen: Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie, Tel.: 030 / 94793-100.
Das FMP im Internet: http://www.fmp-berlin.de

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