Top

Lichtschnell surfen. Bald möglich?

July 10, 2002 by  

Bereits heute fließen Daten über so genannte optische Fasern. Doch bis Dato hemmt die Umwandlung der optischen Impulse mittels klassischer, elektronischer Schalter das Geschwindigkeitsniveau. Nun wollen, laut »New Scientist«, japanische Forscher einen Schalter entwickelt haben, der Lichtimpulse nutzt. Auf diese Weise wollen sie ein umfassendes, rein auf optischen Impulsen basierendes Netzwerk entwickeln, welches die Geschwindigkeit der Datenübertragung dramatisch beschleunigen wird.

Mit ihrem »optischen Transistor« glauben die Forscher gerade die Geschwindigkeit der Internet-Anschlüsse deutlich zu verbessern. Die heutige Situation lässt sich am besten mit einem Beispiel beschreiben: Zwar nutzen heutige Datennetze optische Fasern, doch am Ende der Übertragung muss – wie in einem Telefonamt – das Signal in Elektrizität umgewandelt werden, bevor die Daten für Ihr Telefon oder Modem lesbar werden. Dieses Verfahren stellt einen Engpass im Netz dar, weshalb die Wissenschaftler mit Hochdruck daran arbeiten, einen Weg zu finden, der die Daten, ohne elektronisches Zwischenstadium, optisch schaltet.

Junji Tominaga und seine Kollegen am »National Institute of Advanced Industrial Science and Technology« in Tsukuba, entwickelten ein Verfahren, mit Hilfe eines Lichtstrahles andere Lichtstrahlen verschwinden oder erscheinen zu lassen. Tominaga und sein Team stolperten über die Technik beim Experimentieren mit DVD-ähnlichen Platten. In die Aufnahmeschicht der Platten brannten sie eine Reihe von Vertiefungen – auf die gleichen Weise werden Daten auf DVDs gespeichert. Dann beschichteten sie die Platten mit Zinksulfid, Silikonisolierung und Silberoxid. Dann positionierten Tominaga und sein Team Laser, die alle auf den gleichen Punkt auf einer der beschichteten Platten zeigten. Dabei stellte sich heraus, dass rotes und blaues Laserlicht unterschiedliche Reaktionen auslösten. Laut Tominaga speichern bestimmet Elektronen der Legierung die Energie des blauen Lichtes. Mit Hilfe des roten Lasers könne diese Energie dann wieder gezielt freigegeben werden.

»Dies ist ein sehr gescheiter Trick«, sagt Roy Sambles, ein Experte für optische Datenübertragung an der Universität von Exeter. »Prinzipiell«, so Sambles im »New Scientist«, könnte Tominaga diese Schalter dazu verwenden, »um ein Signal von einer Faser zu nehmen und per Lichtstrahl direkt zu verbinden.« Tominaga beabsichtigt jetzt, einen Prototypen seines »Lichtschalters« zu bauen.
Quelle freenet.de Wissenschaft

Kommentare

Feel free to leave a comment...
and oh, if you want a pic to show with your comment, go get a gravatar!

You must be logged in to post a comment.

Bottom