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Ökologen entdecken Sprengstoffverbindungen im Atlantischen Ozean

August 16, 2002 by  

Wissenschaftler der University of East Anglia in Norwich haben im Atlantischen Ozean die explosive chemische Verbindung Methylnitrat und den verwandten Stoff Ethylnitrat nachgewiesen. Bisher ging man davon aus, dass diese Sprengstoffverbindungen so gut wie ausschließlich vom Menschen in die Umwelt gebracht werden. Doch die hohe Übersättigung des Meerwassers mit diesen Nitraten deutet darauf hin, dass beide Stoffe im Meer erzeugt werden. Adele Chuck und ihre Kollegen präsentieren ihre Arbeit im Fachmagazin Science (Bd. 297, S. 1151).

Die Ökologen maßen auch die Konzentration der beiden Stoffe in der Luft über dem Meer und stellten einen Stofftransport vom Meer in die Luft fest. Sie berechneten aus ihren Daten die mittlere Verweildauer der beiden Nitrate in der Atmosphäre. Ihr Ergebnis liegt in der gleichen Größenordnung wie die Verweildauer, zu der man aufgrund der bekannten Abbauprozesse der beiden Stoffe gelangt. Das ist ein weiteres Indiz dafür, dass das Meer die Quelle der beiden Verbindungen ist.

Über den Ursprung der Stoffe herrscht bisher Rätselraten. Karlheinz Ballschmiter von der Universität Ulm hält es für möglich, dass das Enzym Methyltransferase an der Herstellung der beiden Nitrate beteiligt ist. Mit Methyltransferase stellen manche Bakterien Methan her.

Dieses Enzym spielt aber auch in der Krebsforschung eine Rolle, weil es die Aktivität von Genen blockiert, indem es der DNA Methylreste hinzufügt. Um dem “Sprengstoffrätsel” auf die Spur zu kommen, planen die britischen Forscher Laborexperimente mit Mikroorganismen.

Quelle: wissenschaft.de

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