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Auszeichnung für junge Chemieinformationsforscher.

November 15, 2002 by  

Zum zweiten Mal vergibt die Fachgruppe Chemie-Information-Computer (CIC) der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) die vom Fachinformationszentrum Chemie (www.chemistry.de) gestifteten FIZ CHEMIE Berlin-Preise für hervorragende Dissertationen und Diplomarbeiten zur Chemo-Informatik. Sie gehen in diesem Jahr an die jungen Chemieinformationsforscher Dr.-Ing. Matthias Keil und Frauke Meyer. Die Preisträger wurden am 10. November 2002 zum Auftakt des 16. CIC-Workshops in Kleinmachnow bei Berlin bekannt gegeben.

Beide preisgekrönten Arbeiten dienen der Verbesserung der Chemie- und Arzneimittelforschung und stellen Methoden zur Berechnung des Verhaltens von Molekülen in bestimmten Umgebungen bereit. Keil erhält den Preis für seine Dissertation zur “Modellierung und Vorhersage von Strukturen biomolekularer Assoziate auf der Basis von statistischen Datenbankanalysen”. Meyer gewann mit ihrer Diplomarbeit “Calculation of Binding Free Energies including Protein Flexibility”, in der sie sich mit einer neuen Methode zur Berechnung der freien Bindungsenergie von Molekülen beschäftigt. “Neben der Würdigung der herausragenden Leistungen der Preisträger soll mit dem Preis vor allem auch die Bedeutung der Chemo-Informatik als eigenständiges Fach hervorgehoben werden”, erläuterte Professor Dr. Dieter Ziessow, Vorsitzender der CIC-Fachgruppe.


Matthias Keil (Jahrgang 1971) wuchs im hessischen Heppenheim an der Bergstraße auf. Bereits in der Schule entdeckte er bei der Programmierung eines Computer-Molekül-Baukastens für “Jugend forscht” im Rahmen der Chemie-AG sein Interesse für Chemie und Computer. Von 1991 bis 1996 absolvierte er an der TU Darmstadt eine Ausbildung zum Chemie-Ingenieur. Seine Diplomarbeit fertigte er im Arbeitskreis von Professor Dr. Jürgen Brickmann am Eduard-Zintl-Institut für Anorganische und Physikalische Chemie der TU Darmstadt an, wo er später auch seine Promotion erwarb. In seiner preisgekrönten Doktorarbeit erstellte Keil Regeln zur Vorhersage von Strukturen von komplexen biologischen Makromolekülen auf der Basis sowohl experimentell bestimmter Strukturen als auch berechenbarer molekularer Größen. Seit Februar 2002 arbeitet Keil bei der Tripos Inc. in St. Louis, Missouri, USA. Er beschäftigt sich dort mit der Entwicklung von Software zur Modellierung von Molekülen für die Arzneimittelforschung.

Frauke Meyer (Jahrgang 1977) ist im niedersächsischen Holzminden geboren und aufgewachsen. In der Schule zeigte sie eine Vorliebe für Mathematik und Naturwissenschaften. Das Studium der Chemie absolvierte sie in Tübingen, Heidelberg und im japanischen Kyoto, wo sie ihr Wissen im Bereich Computer-Chemie und Biochemie in zusätzlichen Kursen und Praktika vertiefen konnte. Ihre Diplomarbeit entstand unter der Betreuung von Dr. Stefan Fischer in der Biocomputing Group von Professor Jeremy Smith am Interdisziplinären Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen (IWR) der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Mit ihren Untersuchungen wollte die junge Chemikerin ein besseres Verständnis für die Frage schaffen, warum eine geringe Veränderung der Gestalt oder der elektrostatischen Eigenschaften eines Moleküls plötzlich eine sehr starke Bindung an ein Protein herbeiführen kann. Frauke Meyer hält sich zur Zeit am Drug Discovery and Design Center (DDDC) in Shanghai, China auf. Sie bereitet dort ihre Promotion vor, die sie mit Forschungsarbeiten im Bereich der Computersimulation biologischer Systeme parallel am DDDC und am Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie in Göttingen bestreiten will.

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