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Alles ist Chemie, sofern man es nur “probiret”.

November 19, 2002 by  

Chemische Kabinettstückchen, unter anderem mit Mineralwässern: Gefördert von der Stiftung Niedersachsen hat Professor Dr. Georg Schwedt vom Institut für Anorganische und Analytische Chemie der TU Clausthal drei CD-ROMs erstellt, welche in anschaulicher Weise Historisches, Kulturelles mit leichter Feder erzählen und dabei chemisches Basiswissen vermitteln. Die CD-ROMs sind in Verbindung mit Experimentalvorträgen Professor Schwedts unter dem Motto “Chemie mit Kultur und Geschichte” in niedersächsischen Museen entstanden. So widmet sich eine CD-ROM den “Mineralwasseranalysen mit einem chemischen Probierkabinett.” Aus den historischen Nachrichten zitierend, berichtet Professor Schwedt eingangs über die Entdeckung der die Lebenskräfte stärkenden Heilquellen und stellt mit Johann Wolfgang von Goethe einen der berühmtesten Besucher der Bäder Pyrmont und Helmstedt vor.


Der von Goethe in seiner Eigenschaft als Minister von Weimar geförderte Johann Friedrich August Göttling (1753 – 1809) wurde 1789 zum Professor für Chemie, Pharmazie und Technologie an der Universität Jena berufen. 1790 veröffentlichte er sein “Vollständiges chemisches Probir-Cabinet zum Handgebrauche für Scheidekünstler, Aerzte, Mineralogen, Metallurgen, Technolgen, Fabrikanten, Oekonomen und Naturliebhaber.” Aus diesem ersten Handbuch der qualitativen chemischen Analyse entnahm Professor Schwedt dessen Versuche mit Mineralwässern. Die historischen Experimente werden zitiert und modern interpretiert. Die Versuche erfordern einfachstes Zubehör, so dass sie jeder selbst ausführen kann und dabei etwas über die Arbeits- und Denkweise der Chemie erfährt; zugleich unternimmt der Leser eine kleine kulturhistorische Reise.

Eine weitere CD-ROM wird besonders Kinder erfreuen, informiert sie doch darüber, wie sich “Zaubertinten” herstellen lassen. Die Erklärungen zur Wirkungsweise der Geheimtinten führen jeweils knapp in den chemischen Hintergrund ein. Sie berichten aber quasi nur die “Spitze des Eisbergs” des nötigen Wissens, um den im Hintergrund ablaufenden chemischen Vorgang wirklich zu verstehen. So soll der Leser neugierig gemacht werden, sich selbst aktiv mit der Chemie zu beschäftigen. Diesem Ziel dienten schon die populärwissenschaftlichen Schriften Göttlings; auf vergnügliche Weise die Aufmerksamkeit für die Chemie zu wecken.

Die dritte CD-ROM beschäftigt sich mit dem Helmstedter Professor Beireis und seiner Chemie der Farben.

So schließt sich ein Kreis – von der Kulturgeschichte, über die frühe Chemie, die heutigen Kenntnisse, bis zum Impetus der ersten Gelehrten auf dem Gebiet der Chemie.

Zu beziehen sind die CD-ROMs über:
Museum im Schloss Bad Pyrmont
Schlossstraße 13 (am Kurpark)
Tel. (0 52 81) 94 92 48
Fax (0 52 81) 96 91 26
E-Mail: museum-pyrmont@t-online.de

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