1,65 Mio. Euro für ein besseres Verständnis des Immunsystems
August 11, 2003 by admin
Deutsche Forschungsgemeinschaft richtet transregionale
Forschergruppe Magdeburg/Bielefeld ein
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat an den Universitäten in Bielefeld und Magdeburg eine gemeinsame Forschergruppe zum Thema “Beeinflussung immunologischer Prozesse durch membrannahe Signalmodule” eingerichtet. Dabei geht es um ein besseres Verständnis der molekularen Prozesse in den zentralen Zelltypen des Immunsystems, den so genannten “T- und B-Lymphozyten”. Sie schützen den Körper vor Krankheitserregern wie Viren, Bakterien, Pilzen oder Würmern. Eine der Hauptaufgaben von T-Lymphozyten ist die Abtötung virusinfizierter Körperzellen, während die B-Lymphozyten durch die Produktion von löslichen Antikörpern eingedrungene Krankheitskeime eliminieren können. Die Aktivierung dieser Abwehrmechanismen, deren Ablauf und deren rechtzeitige Abschaltung müssen aber streng kontrolliert werden, da sonst Gefahr besteht, dass körpereigene Strukturen angegriffen werden. Neben solchen Auto-Immunerkrankungen können Fehlregulationen aber auch zu Allergien oder gar zum Ausfall der Immunantwort (Immundefizienzen) führen.
Die neue transregionale Forschergruppe geht zurück auf eine Gemeinschaftsinitiative von Prof. Dr. Burkhart Schraven (Medizinische Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg) und Prof. Dr. Jürgen Wienands (Fakultät für Chemie der Universität Bielefeld). Bisher hatten die beiden Forschungsinstitute in Magdeburg und Bielefeld getrennt die Prozesse in T-Lymphozyten (Magdeburg) bzw. B-Lymphozyten (Bielefeld) erforscht. Unabhängig voneinander stießen beide Gruppen bei ihren Untersuchungen auf eine neuartige Klasse von Eiweißen (sog. Adapterproteinen), die wie Relaisstationen Aktivierungssignale in den Lymphozyten verschalten und prozessieren. Die beiden Forschergruppen um Prof. Schraven und Prof. Wienands wollen nun ihre langjährigen Erfahrungen gemeinsam bündeln, um die Wirkungsweise dieser Adapterproteine zu entschlüsseln. Dabei kommen molekularbiologische und biochemische Methoden sowohl an Zellkultursystemen als auch an gentechnologisch veränderten Mausstämmen zum Einsatz. Man erhofft sich davon ein besseres und letztlich medizinisch verwertbares Verständnis von den Funktionsabläufen im Immunsystem. Dieses Konzept wurde von den Fachgutachtern sowie vom Senat der DFG als äußerst erfolgversprechend und zukunftsträchtig beurteilt. Die Forschergruppe startet in diesem Herbst mit einer ersten Laufzeit von drei Jahren und einem von der DFG bereitgestellten Finanzvolumen von insgesamt 1,65 Mio. Euro.
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